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Frühwarnsystem gegen West-Nil-Virus: Bayreuths neues Risikomodell

Die Forscher der Universität Bayreuth haben ein innovatives Modell zur Simulation des Infektionsrisikos des West-Nil-Virus in Deutschland entwickelt, um als Frühwarnsystem für klimabedingte Krankheitsausbrüche zu dienen und somit geeignete Präventionsmaßnahmen zu unterstützen.

Ein neues Modell als Hilfe im Gesundheitswesen

Die Universität Bayreuth hat ein innovatives Modell entwickelt, das potenzielle Infektionsrisiken des West-Nil-Virus (WNV) in Deutschland vorhersagen kann. Dies stellt einen wichtigen Schritt in der Gesundheitsforschung dar, insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel, der möglicherweise die Übertragung dieser durch Stechmücken übertragenen Krankheit begünstigt.

Wissenschaftler kreieren Frühwarnsystem

Das Forschungsteam, bestehend aus Oliver Chinonso Mbaoma, Dr. Stephanie Thomas und Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein, hat ein Modell erstellt, welches das Risiko einer Infektion durch das WNV bei verschiedenen Vogelarten sowie den Menschen simuliert. Es basiert auf umfassenden Umweltdaten wie Temperatur- und Niederschlagsverläufen und berücksichtigt epidemiologische Informationen der letzten fünf Jahre. Dieses frühzeitige Erkennungssystem könnte für das öffentliche Gesundheitswesen von großem Wert sein, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Die Auswirkungen des Klimawandels

Das WNV wird hauptsächlich durch infizierte Stechmücken von Vögeln auf den Menschen übertragen. Während die Krankheit im Süden Europas bereits seit Jahren verbreitet ist, zeigen neue Erkenntnisse, dass die steigenden Temperaturen auch in Deutschland Bedingungen schaffen, unter denen eine Übertragung möglich ist. Vor 2019 wurden in Deutschland keine Fälle registriert, seitdem sind jedoch vermehrt Infektionen bekannt geworden.

Vorsorge und Prävention durch Forschung

Mit diesem Modell haben die Forscher eine Grundlage geschaffen, die nicht nur bestehende Infektionsgebiete abbildet, sondern auch neue Risikogebiete ausmacht, wie bestimmte Landkreise in Nordrein-Westfalen und Bayern. Dr. Stephanie Thomas betont die Relevanz der Forschung: „Unsere Ergebnisse können dem öffentlichen Gesundheitsdienst als wertvolles Werkzeug dienen und helfen, Präventionsstrategien anzupassen sowie die Differentialdiagnostik in der ärztlichen Praxis zu verändern.“

Erfolgreiche Unterstützung durch staatliche Stellen

Die Entwicklung des Modells wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz sowie das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert. Durch das Projekt BayByeMos, welches Teil des übergeordneten Verbundprojekts „Klimawandel und Gesundheit II“ ist, wird die Bedeutung der Verbindung zwischen Klimaforschung und öffentlicher Gesundheit unterstrichen.

Ein Ausblick auf die Zukunft

Das Modell stellt nicht nur einen bedeutenden Fortschritt in der Erforschung des West-Nil-Virus dar, sondern verdeutlicht auch die zunehmende Notwendigkeit, sich mit den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels auseinanderzusetzen. Die Entwicklungen in Bayreuth könnten langfristig dazu beitragen, die Ausbreitung von WNV-Infektionen effektiver zu überwachen und zu kontrollieren, was letztendlich Gesundheitsrisiken in der Bevölkerung verringern könnte.

NAG

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