Landsberg am LechUmwelt

HVO100: Umweltfreundlicher Diesel oder unerwartete Verbrauchserhöhung?

Im ADAC-Test wurden vier Fahrzeuge, darunter der BMW 520d und der Mercedes E 220 d, auf ihre Emissionen mit dem neu zugelassenen HVO100-Diesel verglichen, wobei die Ergebnisse zeigten, dass die umweltfreundliche Kraftstoffalternative trotz leicht erhöhtem Verbrauch deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten für Schadstoffe bleibt und somit wichtig für die Reduzierung von CO2-Emissionen ist.

Im Zuge der aktuellen Diskussion über umweltfreundliche Kraftstoffe hat der ADAC kürzlich umfassende Tests mit einem neuen, paraffinischen Dieselkraftstoff namens HVO100 durchgeführt. Dieser Kraftstoff, der ab Mai 2024 an deutschen Tankstellen verkauft werden darf, wird hauptsächlich aus Reststoffen wie Altspeiseölen und Fetten hergestellt. Die Ergebnisse der Tests werfen ein neues Licht auf die Möglichkeiten zur Reduktion von Emissionen in den Motoren von Dieselfahrzeugen.

Nachhaltigkeit im Fokus: HVO100 als umweltfreundliche Alternative

Die Untersuchung umreißt die Potenziale von HVO100, insbesondere hinsichtlich der CO2-Bilanz. Bei der Nutzung von HVO100 kann der CO2-Ausstoß um bis zu 90 Prozent im Vergleich zu herkömmlichem Diesel (B7) gesenkt werden, wenn man den gesamten Herstellungsprozess mit einbezieht. Dies geschieht, weil die Biomasse, aus der HVO100 gewonnen wird, zuvor CO2 aus der Atmosphäre gebunden hat.

Ergebnisse des ADAC-Tests im Detail

  • Getestete Fahrzeuge: Skoda Superb Combi 2.0 TDI, BMW 520d Touring, Mercedes E 220 d T-Modell und VW Caddy 2.0 TDI.
  • Der Verbrauch stieg um ein bis fünf Prozent mit HVO100.
  • Partikel- und Stickoxid-Emissionen lagen durchweg unter den gesetzlichen Grenzwerten, wobei einige Fahrzeuge, wie der Mercedes, herausragende Werte erzielten.
  • Einzig der Skoda Superb zeigte leicht erhöhte NOx-Emissionswerte im Vergleich zum B7-Diesel.

Verbesserung der Emissionswerte durch moderne Technologie

Die Testresultate zeigen, dass Fahrzeuge mit fortschrittlicher Abgasnachbehandlung, die HVO100 verwenden, erstaunlich niedrige Schadstoffausstöße aufweisen. Die Unterschiede in den Emissionen sind oft so gering, dass sie stärker von den Betriebszuständen der Katalysatoren abhängen als von der Art des verwendeten Kraftstoffs.

Politik und Industrie in der Verantwortung

Das Ergebnis des ADAC-Tests unterstreicht die Notwendigkeit, dass Automobilhersteller ihre Fahrzeugflotten zügig für den Betrieb mit HVO100 freigeben. Der ADAC fordert eine umfassende Regelung, um auch ältere Modelle für den umweltfreundlicheren Kraftstoff zuzulassen. Dies wäre ein bedeutender Schritt zur weiteren Reduktion von Treibhausgasen im Verkehrssektor, insbesondere neben den Bemühungen zur Elektrifizierung der Fahrzeugflotten.

Eine vielversprechende Lösung für die Zukunft der Mobilität

Die Möglichkeit, HVO100 bedenkenlos zu tanken, könnte den Weg für eine breitere Akzeptanz von nachhaltigen Kraftstoffen ebnen. Besonders hervorzuheben ist, dass für eine Beimischung von bis zu 26 Prozent HVO100 zu herkömmlichem Diesel keine separate Genehmigung erforderlich ist. Dies könnte die CO2-Bilanz erheblich verbessern und den Einstieg in eine ökologischere Mobilität erleichtern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass HVO100 das Potential hat, nicht nur die Emissionen in Dieselfahrzeugen zu reduzieren, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz im Verkehrssektor zu leisten. Durch die innovative Nutzung von Reststoffen wird nicht nur die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert, sondern auch der Übergang zu einer nachhaltigeren Mobilität gefördert.

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