Die Igel sind in Gefahr! Diese kleinen, stacheligen Freunde, die wir oft in unseren Gärten sehen, kämpfen ums Überleben. In den Abendstunden und nachts sind sie auf der Suche nach Nahrung und müssen sich dringend ein Fettpolster für den Winter anfressen. Laut einem Bericht des Berchtesgadener Anzeiger ist der Igel das Tier des Jahres 2024, gewählt von der Deutschen Wildtierstiftung. Doch die Realität sieht düster aus: Insektensterben, intensive Landwirtschaft und der Klimawandel setzen den Igeln zu. Ihre Lebensräume schrumpfen und die Ordnungsliebe der Menschen in den Gärten macht es ihnen nicht leichter.
Um diesen kleinen Überlebenskünstlern zu helfen, ist es wichtig, die Gärten naturnah und insektenfreundlich zu gestalten. Ein unaufgeräumter Garten bietet nicht nur Lebensraum für viele Insekten, sondern auch für die Igel. Diese benötigen besonders im Herbst und Winter geschützte Quartiere, um den kalten Temperaturen zu entkommen. Ab Temperaturen unter 5 Grad Celsius suchen sie nach Laub- und Reisighaufen, um dort zu schlafen und ihre Energie zu sparen. In dieser Zeit ist es entscheidend, dass sie nicht gestört werden, da der Aufwachprozess viel Energie kostet.
Tipps für igelfreundliche Gärten
Ein passierbarer Gartenzaun ist für die nächtlichen Streifzüge der Igel unerlässlich. Ein Abstand von etwa zehn Zentimetern zum Boden oder Löcher im Zaun ermöglichen es den Igeln, sich frei zu bewegen. Auch Wasserstellen wie Gartenteiche sollten mit Ausstiegshilfen ausgestattet sein, um die Tiere vor Ertrinken zu schützen. Kellerschächte und andere potenzielle Fallen müssen abgedeckt werden, und Mülltüten sollten so platziert werden, dass die Igel nicht daran gelangen können.
Die Nahrungssuche wird für viele Igel zur Herausforderung, und viele schaffen es nicht, genug Futter zu finden, bevor der Winter kommt. Eine abendliche Zufütterung kann hier helfen. Geeignet sind beispielsweise gestocktes Rührei oder ungewürztes, gekochtes Hackfleisch. Katzenfeuchtfutter mit hohem Fleischanteil ist ebenfalls eine gute Wahl. Aber Vorsicht: Hundefutter, Essensreste, Obst und Gemüse sind für die Igel ungeeignet und können sogar schädlich sein. Wenn es friert, sollte das Zufüttern eingestellt werden, da Nahrungsmangel den Winterschlaf auslöst.
Hilfe für verletzte Igel
Besonders geschwächte oder kranke Igel benötigen fachkundige Hilfe. Wenn Sie einen Igel finden, der apathisch wirkt oder tagsüber unterwegs ist, sollten Sie nicht zögern, den örtlichen Tierschutzverein oder eine Igel-Pflegestelle zu kontaktieren. Verletzte Igel brauchen dringend medizinische Versorgung von einem erfahrenen Tierarzt. Fachkundige Tipps und die Nummer einer Beratungshotline finden Sie auf der Webseite Pro-Igel.
Die Zeit drängt, und jeder kann einen Beitrag leisten, um diese faszinierenden Tiere zu schützen. Gestalten Sie Ihren Garten igelfreundlich und helfen Sie mit, die Igelpopulation zu bewahren. Es ist nicht nur eine Frage des Naturschutzes, sondern auch eine Möglichkeit, unseren kleinen Nachbarn ein sicheres Zuhause zu bieten.