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Neues Förderprogramm für Natur- und Artenschutz im Oberallgäu

Bayern fördert den Natur- und Artenschutz im Oberallgäu durch ein neues Vertragsnaturschutzprogramm für Privat- und Körperschaftswälder, das am 16. August 2024 von Fachleuten am Fuß des Grünten vorgestellt wurde, um langlebige und nachhaltige Lösungen für den Erhalt der Biodiversität zu schaffen.

Im Oberallgäu steht der Natur- und Artenschutz stark im Fokus, insbesondere durch das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm Wald (VNP Wald). Bei einer Informationsveranstaltung am Fuß des Grünten präsentierten Experten den rund 20 anwesenden Waldbesitzern, wie sie durch gezielte Maßnahmen zur Förderung des Naturschutzes beitragen können.

Einblick in die Fördermöglichkeiten

Das VNP Wald bietet finanzielle Anreize für Waldbesitzer, um Biodiversität in Privat- und Körperschaftswäldern zu fördern. Förster Markus Seitz, Revierleiter Maximilian Bach und Biodiversitätsberaterin Birgit Marzinzig erläuterten, welche spezifischen Maßnahmen zur Verbesserung des Artenschutzes unterstützt werden. Zu den geförderten Elementen zählen sogenannte Biotopbäume, die für viele Arten von großer Bedeutung sind. Diese Bäume weisen oft ökologisch wertvolle Merkmale auf, wie Höhlen für Vögel oder Pilzfruchtkörper, die als Lebensraum und Nahrungsquelle dienen.

Bedeutung von Totholz und Altholzinseln

Ebenfalls wichtig für die Artenvielfalt sind abgestorbene Bäume, die oft über viele Jahre als Lebensraum dienen. Sowohl liegendes als auch stehendes Totholz kann im Rahmen des Programms gefördert werden. Interessanterweise stellen auch Altholzinseln, also ungepflegte Flächen ohne menschliche Eingriffe, bedeutende Lebensräume dar, die die natürliche Sukzession begünstigen und somit die biologische Vielfalt unterstützen.

Verpflichtungen und Herausforderungen für Waldbesitzer

Die Förderung ist an bestimmte Verpflichtungen gebunden. So müssen Waldbesitzer nach Annahme der Förderung die Anforderungen über einen Zeitraum von 12 Jahren erfüllen. Die finanziellen Unterstützungen variieren je nach Art der Maßnahme: Biotopbäume können bis zu 220 Euro als Einmalzahlung erhalten, während für Totholz Beträge zwischen 50 und 175 Euro und für Altholzinseln bis zu 1450 Euro gezahlt werden.

Förster Seitz und Bach betonen jedoch, dass das Programm nicht mit einer „Geschenkmentalität“ einhergeht. Zudem wird ein gewisser Aufwand durch die Dokumentation und die Einhaltung der Regeln erwartet, was als herausfordernd empfunden werden kann. Waldbesitzer sind angehalten, die relevanten Entscheidungen gut zu überlegen, bevor sie sich für die Fördermöglichkeiten entscheiden.

Ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit

Das Angebot des VNP Wald wird als ein integrativer Ansatz angesehen, um sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Interessen zu verbinden. Es wird gehofft, dass mehr Waldbesitzer den Wert diesermaßnahmen erkennen und aktiv an dem Programm teilnehmen, um nicht nur ihre Wälder zu pflegen, sondern auch zur Förderung des Naturschutzes im Oberallgäu beizutragen.

Bereits ab November können Interessierte Anträge für das Programm stellen und erhalten Unterstützung von den zuständigen Stellen wie dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten oder lokalen Forstbetriebsgemeinschaften.

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