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Seeadler-Vergiftung in Mecklenburg: Ermittlungen nach tragischem Fund

Ein vergiftetes Seeadlerweibchen wurde Ende April am Carwitzer See im Naturschutzgebiet Conower Werder in Mecklenburg-Vorpommern gefunden, was eine strafrechtliche Untersuchung auslöste, da die gezielte Vergiftung mit dem seit 2007 in der EU verbotenen Insektizid Carbofuran auch das Überleben der möglicherweise geschlüpften Jungvögel gefährdet.

Der Tod eines Seeadlerweibchens im Naturschutzgebiet Conower Werder wirft ernste Fragen über den Schutz der Tierwelt in Deutschland auf. Ende April fanden Touristen das tote Tier am Ufer des Carwitzer Sees in Mecklenburg-Vorpommern, was langfristige Auswirkungen auf die örtliche Fauna und die Naturschutzbestimmungen haben könnte.

Die Gefahren durch illegale Substanzen

Untersuchungen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin ergaben, dass das Seeadlerweibchen mit dem Insektizid Carbofuran in Kontakt gekommen war. Dieses Mittel ist seit 2007 in der Europäischen Union verboten, was auf schwerwiegende Verstöße gegen Umweltschutzgesetze hinweist. Der Naturwächter Axel Griesau äußert die Vermutung, dass es sich um eine gezielte Vergiftung handelt, um den Bestand der Tiere zu reduzieren.

Folgen für das Ökosystem

Durch den Tod des Weibchens könnte auch der Nachwuchs gefährdet sein. Dieses Weibchen hatte in den vergangenen Jahren regelmäßig in dem Schutzgebiet genistet und war für die Aufzucht der Jungvögel verantwortlich. Sollte es 2024 zu einer Brut kommen, ist zu befürchten, dass die Küken ebenfalls verhungern, wenn sie nicht mehr betreut werden.

Eine breite Verantwortung

Diese Vorfälle unterstreichen die Verantwortung der Gesellschaft, Tiere und Naturlandschaften zu schützen. Griesau ruft die Öffentlichkeit dazu auf, aufmerksam zu sein und bei Verdacht auf illegale Aktivitäten sofort zu handeln. Verletzte Tiere oder Köder mit unbekannten Substanzen sollten keinesfalls berührt werden, sondern der Polizei oder der Naturparkwacht gemeldet werden.

Ermittlungen und Aufklärung

Die Staatsanwaltschaft hat bereits Ermittlungen wegen dieser Straftat eingeleitet, da die Vergiftung eines geschützten Tieres in Deutschland schwerwiegende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Die Tat stellt nicht nur eine Gefahr für die Vogelpopulation dar, sondern gefährdet auch das gesamte Ökosystem im Naturschutzgebiet.

Diese tragische Geschichte ist nicht nur ein Einzelfall, sondern könnte einen alarmierenden Trend im Umgang mit geschützten Arten darstellen. Die Gesellschaft steht vor der Herausforderung, sensibilisiert und aktiv gegen solche Umweltdelikte vorzugehen, um die Artenvielfalt zu bewahren und zukünftige Generationen zu schützen.

NAG

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