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Wespen im Garten: Tipps für ein harmonisches Miteinander

Jeder, der gern im Freien sitzt, kennt es: Bei warmen Temperaturen werden nicht nur die Menschen, sondern auch hungrige Wespen angelockt. Doch anstatt in Panik zu geraten, sollten wir genauer verstehen, welche Wespenarten tatsächlich eine Gefahr darstellen und wie wir im Umgang mit ihnen besonnen handeln können.

Wespenarten und ihre Bedeutung für die Natur

Von den über 300 Wespenarten in Deutschland interessieren sich lediglich zwei – die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe – für unsere Speisen und Getränke. Die meisten Arten leben schließlich als Einzelgänger und stellen für uns keine Bedrohung dar. Dennoch ist es wichtig zu wissen, dass Wespen ein wesentlicher Teil unseres Ökosystems sind. Sie tragen zur Bestäubung von Pflanzen bei und regulieren die Population anderer Insekten, wie Blattläuse.

Strategien zur Vermeidung von Konflikten

Um ein ungewolltes Aufeinandertreffen mit Wespen zu vermeiden, empfiehlt es sich, einige einfache Maßnahmen zu beachten. Dazu gehört:

  • Speisen und Getränke immer abzudecken.
  • Nach dem Essen die Reste schnell abzuräumen.
  • Parfüm und stark duftende Produkte zu vermeiden, da sie Wespen anziehen können.
  • Kinder darauf hinzuweisen, ihren Mund sauber zu halten.

Wenn dennoch ein Stich passiert, kann eine Zwiebel als Hausmittel Linderung verschaffen. Es ist auch hilfreich, eine Sprühflasche mit Wasser zur Hand zu haben, um die Tiere sanft zu vertreiben.

Ruhe bewahren

Corinna Hölzel, Gartenexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), betont die Bedeutung von Ruhe: „Heftige Bewegungen können die Tiere reizen und zu aggressivem Verhalten führen. Ein besonnener Umgang hilft, Probleme zu vermeiden.“ Das bedeutet, man sollte versuchen, sich ruhig zu verhalten und keine plötzlichen Bewegungen zu machen, wenn Wespen um uns herumschwirren.

Wespennester im eigenen Bereich

Wenn ein Wespennest in der Nähe gebaut wird, kann das die Menschen beunruhigen. Besonders im Garten oder am Balkon fühlen sich viele durch das Nest gestört. Doch oft ist eine friedliche Koexistenz möglich, und Expert*innen empfehlen, die Nester nicht vorschnell zu entfernen. „Es ist gesetzlich geregelt, dass Wespennester nur in Ausnahmen entfernt werden dürfen, da sie unter besonderen Naturschutz stehen,“ erklärt Hölzel weiter.

In bestimmten Situationen, wenn die Nachbarschaft mit Wespen unerträglich wird, kann die Umsiedlung eine Option sein. Dies sollte jedoch von Fachleuten durchgeführt werden, um den Schutz der Tiere sicherzustellen.

Tipps für den Umgang mit Wespen

Um eine ruhige Nachbarschaft mit Wespen zu fördern, sollte man Folgendes beachten:

  • Hängende Nester sind oft harmlos; sei vorsichtig, ihr Flugweg darf nicht gestört werden.
  • Die Entfernung oder Zerstörung von Wespennestern sollte nur im Ausnahmefall und unter bestimmten Voraussetzungen erfolgen.
  • Verlassene Nester bleiben in der Regel unbesiedelt, weshalb man sie nicht entfernen sollte.

Abschließende Gedanken

Die Begegnung mit Wespen lässt sich nicht immer vermeiden. Indem wir uns über die tierischen Nachbarn informieren und respektvoll mit ihnen umgehen, können wir uns selbst und die Wespen schützen. Ein wenig Verständnis kann helfen, den Sommer im Freien ruhiger und genussvoller zu gestalten.

Für weitere Informationen besuchen Sie die BUND-Website über Wespen oder kontaktieren Sie Corinna Hölzel unter der Telefonnummer 030-27586547.

NAG

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