Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat unmissverständlich klargestellt, dass ein Waffenstillstand im Konflikt mit Russland ohne klare Sicherheitsgarantien für die Ukraine nicht in Frage kommt. Bei einer Pressekonferenz in Budapest, wo er am Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) teilnahm, betonte er: „Ein Waffenstillstand wird dann kommen, wenn der Staat, der im Krieg ist, besonders das Opfer, weiß, dass es Sicherheitsgarantien haben wird.“ Diese Aussage unterstreicht die Dringlichkeit und Ernsthaftigkeit der Situation, in der sich die Ukraine befindet. Laut einem Bericht von ZVW sind Lippenbekenntnisse nicht ausreichend, um die Sicherheit der Ukraine zu gewährleisten.
Selenskyj kritisierte auch die Forderungen nach einem Waffenstillstand, die er als „sehr gefährliche Rhetorik“ bezeichnete. Er stellte in Frage, wie jemand einen Waffenstillstand fordern könne, ohne die realen Konsequenzen für die Zivilbevölkerung zu berücksichtigen. „Wer seid ihr, so etwas zu verlangen? Sterben eure Kinder, werden eure Häuser zerstört?“ Diese Worte verdeutlichen die emotionale Belastung, die der Krieg mit sich bringt, und die Notwendigkeit, die ukrainische Souveränität zu schützen.
Russische Angriffe und ihre verheerenden Folgen
Am Donnerstagabend kam es zu schweren russischen Drohnenangriffen auf die südukrainische Hafenstadt Odessa. Die Explosionen waren laut Berichten der Nachrichtenagentur Ukrinform deutlich zu hören, und es wurden mindestens zwei Verletzte gemeldet. Mehrere Wohnhäuser standen in Flammen, und auch eine Schule sowie Gasleitungen wurden beschädigt. In der ostukrainischen Stadt Charkiw wurden bei einem weiteren Angriff mindestens 13 Personen verletzt, als ein Hochhaus getroffen wurde. Bürgermeister Ihor Terechow berichtete von erheblichen Zerstörungen in mehreren Stockwerken des Gebäudes. Diese Angriffe sind Teil einer anhaltenden Offensive, bei der das russische Militär täglich Ziele in der Ukraine angreift.
Selenskyj forderte zudem eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland und wies auf die „russische Schattenflotte“ hin, die ungehindert durch Gewässer von EU- und NATO-Staaten operiert. „Allein die ‚Schattenflotte‘ Russlands verdiente in fast drei Jahren Krieg mehr als die ganzen Hilfen der Welt für die Ukraine in diesem Krieg zusammengenommen“, erklärte er. Diese finanziellen Ungleichgewichte machen es der Ukraine schwer, im Krieg gegen Russland zu bestehen.
Nordkoreanische Soldaten im Einsatz
In einem weiteren besorgniserregenden Entwicklung berichtete Selenskyj von ersten Verlusten unter nordkoreanischen Soldaten, die im russischen Grenzgebiet im Einsatz sind. „Ja, es gibt bereits Verluste. Das ist eine Tatsache“, sagte er und wies darauf hin, dass einige der 11.000 nordkoreanischen Soldaten in Kämpfe mit der ukrainischen Armee verwickelt sind. Dies stellt eine neue Eskalation im Konflikt dar, und Selenskyj forderte den Westen auf, weitreichende Waffen gegen Ziele in Russland freizugeben. „Ich halte das für gerade den Moment, in dem man das tun muss“, betonte er. Diese Warnung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Ukraine seit mehr als zweieinhalb Jahren mit westlicher Unterstützung gegen die russische Invasion kämpft.
Insgesamt zeigt die Situation in der Ukraine, wie komplex und gefährlich der Konflikt ist. Die Forderungen nach einem Waffenstillstand ohne Sicherheitsgarantien sind nicht nur unrealistisch, sondern auch potenziell katastrophal für die ukrainische Souveränität. Die fortgesetzten Angriffe und die Einmischung nordkoreanischer Soldaten machen deutlich, dass die Ukraine in einem Kampf um ihre Existenz steht, während sie gleichzeitig auf die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft angewiesen ist.