Weilheim-Schongau

„Von Murnau nach Lwiw: Eindrücke des Krieges und der Hilfsaktion“

Die Bürgermeister Rolf Beuting aus Murnau und Frank Bauer aus Großweil kehren nach einer intensiven Dienstreise im August 2024 aus dem ukrainischen Lwiw zurück, wo sie eindrucksvolle Begegnungen und Einblicke in die Verwendung von Spenden der Aktion „Das Blaue Land hilft“ sammelten und von den resilienten Menschen inmitten des Krieges berichteten.

Stand: 16.08.2024, 10:51 Uhr

Von: Antonia Reindl

Die Kraft der Gemeinschaft in schwierigen Zeiten

Der Besuch von Frank Bauer, Bürgermeister von Großweil, und Rolf Beuting, Bürgermeister von Murnau, in Lwiw zeigt eindrucksvoll, wie der Krieg in der Ukraine nicht nur das Land, sondern auch die Hoffnung und den Mut seiner Menschen prägt. Die beiden Bürgermeister haben in der ukrainischen Stadt während ihrer Dienstreise eindrucksvolle Eindrücke gesammelt und der Einsatz von „Das Blaue Land hilft“ verdeutlicht, wie wichtig Solidarität in Krisenzeiten ist.

Eindrücke aus einer lebendigen Stadt

Die beiden Bürgermeister reisten Anfang August nach Polen und setzen ihre Reise mit dem Auto nach Lwiw fort, einer Stadt, die Beuting als „sehr lebendig und schön“ beschreibt. Trotz der ruhigen Sommeratmosphäre war der „Schleier des Krieges“ stets präsent. Bauer berichtete von regelmässigen Luftalarmen, die als Warnzeichen für mögliche Angriffe gelten, doch die Stimmung in der Stadt blieb optimistisch.

Die Menschen und ihre Entschlossenheit

Auf ihren Treffen mit der lokalen Bevölkerung haben die beiden Rathauschefs einen klaren Eindruck von der Entschlossenheit der Lwiwer Bürgerinnen und Bürger gewonnen. „Sie trauen sich zu, diesen Krieg zu gewinnen“, betont Beuting. Diese positive Einstellung ist angesichts der täglichen Herausforderungen, denen die Menschen in der Ukraine gegenüberstehen, bemerkenswert.

Das Miteinander der Hilfe

Ein zentrales Anliegen der Bürgermeister war es, zu erfahren, wie die Spenden aus der Aktion „Das Blaue Land hilft“ vor Ort eingesetzt werden. Diese Initiative hat bereits zahlreiche lebenswichtige Hilfsgüter wie Generatoren und Rettungsfahrzeuge nach Lwiw gebracht. Ein bemerkenswertes Projekt ist der Aufbau von Protheseneinrichtungen, um Menschen, die im Krieg verletzt wurden, einen Neuanfang zu ermöglichen.

Die Bedeutung der Erinnerung

Ein bewegendes Erlebnis stellte der Besuch des zentralen Soldatenfriedhofs dar. In den letzten zwei Jahren hat Lwiw tausend gefallene Soldaten zu beklagen. Bauer und Beuting waren beeindruckt von der Würde und dem Respekt, mit dem die Stadt den Gefallenen gedenkt. Der Lemberger Bürgermeister nimmt mehrmals täglich an Beerdigungen teil, ein Zeichen dafür, dass jeder einzelne Mensch zählt und die Gemeinde zusammensteht.

Eine neue Perspektive auf Trauma und Heilung

Ein weiteres wichtiges Thema sind die psychischen Wunden, die der Krieg hinterlässt. In ihrer Reise besuchten die Bürgermeister auch eine Schule, die für den Fall eines Angriffs mit einem Bunker ausgestattet ist. Die Entwicklung eines Reha-Zentrums für Menschen mit seelischen Traumata ist ein weiteres Beispiel für die Hilfe, die notwendig ist, um den Betroffenen zu unterstützen. „Eine Kultur für Psychotherapie und Reha gab es in der Ukraine bisher nicht“, erklärt Bauer. Die Erfahrung von Krieg und Leid erfordert neue Ansätze zur Heilung.

Fazit und Zukunftsperspektiven

Die Einsichten aus Lwiw sind nicht nur Berichte über die aktuelle Situation, sondern auch ein Aufruf zur Unterstützung und zur Stärkung der Gemeinschaft. Die Bürgermeister sind sich bewusst, dass ihre Erfahrungen nur einen kleinen Teil der Realität widerspiegeln, doch sie bringen eine wichtige Botschaft mit zurück: Solidarität und Hilfe sind nötiger denn je. Die Initiativen wie „Das Blaue Land hilft“ bleiben ein zentraler Bestandteil dieser Unterstützung.

Für weitere Informationen zur Aktion „Das Blaue Land hilft“ besuchen Sie bitte diese Webseite.

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