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Blauzungenkrankheit erschüttert Thüringer Schäfertag: Sorgen der Schäfer

Die Tierschutz- und Agrarbetriebe in Thüringen sind besorgt, da beim Thüringer Schäfertag am 10. August 2024 im Freilichtmuseum Hohenfelden die Blauzungenkrankheit nachgewiesen wurde, was wichtige Auswirkungen auf die Schafhaltung in der Region hat und die finanzielle Lage der Schäfer weiter belastet.

Schäfertag trotz minder fröhlicher Nachrichten ein Erlebnis für die Besucher

Am Samstag, dem 10. August 2024, fand im Freilichtmuseum Hohenfelden bei Weimar der Thüringer Schäfertag statt, eine Veranstaltung, die traditionell die Liebe zur Schafzucht und das Handwerk rund um Schafe und Ziegen zelebriert. Dennoch wurde die Feierlichkeit von einer ernsthaften Mitteilung überschattet: Bei Schafen im Landkreis Eichsfeld und im Landkreis Nordhausen wurde die Blauzungenkrankheit nachgewiesen.

Besorgnis unter den Schäfern

Uwe Erl, Zuchtleiter beim Landesverband Thüringer Schafzüchter, äußerte sich besorgt über die Auswirkungen dieser Nachricht auf die Schäfergemeinschaft. „Wir haben während der Veranstaltung über die Situation informiert. Die Schäfer sind alarmiert und besorgt“, erklärte Erl inmitten der lebhaften Aktivitäten des Tages. Die Blauzungenkrankheit ist für Menschen ungefährlich, für Schafe kann sie jedoch ernsthafte gesundheitliche Folgen haben, die auch deren Lebensqualität beeinträchtigen.

Die Bedeutung der Impfung

Die Erkrankung wird durch Stechmücken übertragen und betrifft hauptsächlich Wiederkäuer. Das Gesundheitsministerium hat empfohlen, die Schafe zu impfen, um die Ausbreitung der Krankheit zu kontrollieren. Erl wies jedoch darauf hin, dass die Impfung ihre Herausforderungen hat. „Ein Teil der Schäfer hat bereits geimpft, während andere noch dabei sind. Doch nach der Impfung dauert es einige Zeit, bis die Tiere tatsächlich geschützt sind“, erläuterte er. Für die betroffenen Betriebe stellt diese Situation nicht nur eine gesundheitliche, sondern auch eine finanzielle Belastung dar, da die Kosten für die Impfungen nicht unerheblich sind.

Die wirtschaftliche Lage der Schäfer

Die Krise in der Schafzucht wird durch die bereits angespannte wirtschaftliche Situation der Schäfer verstärkt. „Das Entgelt für Wolle ist nahezu nicht existent, und in einigen Fällen müssen wir sogar für die Entsorgung der Wolle bezahlen“, so Erl. Daher ist es wesentlich, dass das Land die Zuschüsse für Impfungen erhöht, um die Schäfer in dieser schwierigen Lage zu unterstützen.

Ein vielfältiges Programm für die Besucher

Trotz der angespannten Situation erlebten die rund 2.200 Besucher des Schäfertags eine bunte Mischung aus Veranstaltungen. Es gab Vorführungen, bei denen Schafe geschoren und Wolle gesponnen wurde. Höhepunkt war die Landesmeisterschaft der Thüringer Schäfer, bei der die Teilnehmer ihr Können im Umgang mit Schafen und ihren Hunden unter Beweis stellen konnten. In diesem Jahr konnte sich Mario Scheffel aus dem Kyffhäuserkreis gegen seine Mitbewerber durchsetzen und gewann die Meisterschaft.

Fazit und Ausblick

Der Thüringer Schäfertag bot trotz der dunklen Wolken, die über der Schafzucht hängen, eine willkommene Gelegenheit für die Gemeinschaft, zusammenzukommen und das handwerkliche Können zu zeigen. Die Herausforderungen, vor denen die Schäfer stehen, sollten jedoch nicht ignoriert werden. Die bevorstehenden Monate könnten entscheidend für die Zukunft der Schafzucht in Thüringen sein, und es bleibt zu hoffen, dass durch Unterstützung und Impfungen die Auswirkungen der Blauzungenkrankheit in den Griff bekommen werden können.

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