In einem kleinen Ort namens Bleichroden, wo die Natur blüht und die Menschen ihre Gärten hegen, gab es ein unerwartetes Problem: Ungebetene Gäste in Form von Radfahrern und Wanderern, die sich über das private Grundstück der Familien Fränzl und Gloning hinwegsetzten. Diese Störung war nicht nur lästig, sondern auch gefährlich, da die schmalen Wege durch den Garten oft zu brenzligen Situationen führten. Wie die Schwäbische Zeitung berichtete, war es ein jahrelanger Kampf, bis endlich Ruhe einkehrte.
Die Situation eskalierte besonders an sonnigen Tagen, wenn die Familien mit ihren Gartenarbeiten beschäftigt waren. „Stellen Sie sich vor, Sie sind gerade am Birnen ernten und dann kommt ein Radfahrer angerast“, schilderte Franz Gloning die nervenaufreibenden Momente. Die ungebetenen Gäste sahen in dem Weg durch das Grundstück eine willkommene Abkürzung zwischen den Ortsteilen Stillau und Unterschneidheim. An Feiertagen und Wochenenden war der Garten der Fränzls und Glonings ein beliebter Durchgang, was zu einem ständigen Gefühl der Unsicherheit führte.
Ein digitales Missverständnis
Die Ursache für diese Störung war ein digitales Missverständnis, das durch eine Wanderapp verursacht wurde. Diese hatte den privaten Weg fälschlicherweise als öffentlich gekennzeichnet, was dazu führte, dass immer mehr Menschen den Garten als Abkürzung nutzten. Florian Fränzl, der sich mit der Situation nicht abfinden wollte, nahm Kontakt mit dem Anbieter der Wanderapp auf. Dieser verwies ihn auf das Projekt „Open Street Map“, eine Plattform, auf der jeder Nutzer Daten zu Wegen und Straßen einpflegen kann. „Ein Nutzer hatte unseren Weg als öffentlich markiert“, erklärte Fränzl.
Um das Problem zu lösen, registrierte sich Florian bei „Open Street Map“ und arbeitete sich in das System ein. Er kennzeichnete den Weg als privat, doch bis die Updates für die Wanderapps und Navigationssysteme wirksam wurden, dauerte es. Um die Zeit zu überbrücken, stellte die Familie eigene Verbotsschilder auf und sperrte den Weg mit einer Kette ab, jedoch ohne großen Erfolg. „Es hat viele Leute nicht interessiert“, klagte Christina Fränzl über die Ignoranz der Passanten.
Die Rettung durch offizielle Schilder
Die Gemeinde wurde auf die missliche Lage aufmerksam und Bürgermeister Siegfried Czerwinski schlug vor, sich bei der Verkehrsbehörde des Landratsamts Ostalbkreis für offizielle „Durchfahrt verboten“-Schilder einzusetzen. Diese Schilder wurden schließlich genehmigt und installiert, was eine spürbare Verbesserung brachte. „Seit die Schilder an allen Zuwegungen stehen, ist etwas Ruhe auf unserem Grundstück eingekehrt“, freut sich Florian Fränzl.
Die Schilder, die von Franz Gloning persönlich montiert wurden, schützen nun das Grundstück vor unerwünschten Besuchern und haben den beiden Familien ein großes Stück ihrer verlorenen Privatsphäre zurückgegeben. „Es kann doch nicht sein, dass man auf seinem eigenen Grundstück auf Fremde Rücksicht nehmen muss“, so Fränzl. Dank der Schilder ist der Garten nun wieder ein Ort der Ruhe und des Friedens, wo die Familien ungestört ihre Ernte einfahren können.
Die Geschichte der Familien Fränzl und Gloning zeigt, wie wichtig es ist, private Räume zu schützen und wie digitale Fehler in der Navigation zu unerwünschtem Verkehr führen können. Die Lösung des Problems erforderte nicht nur Geduld, sondern auch Engagement, um die eigene Privatsphäre zu verteidigen.