In Düdelsheim, wo die Schatten der Vergangenheit noch immer spürbar sind, hat das Bündnis Düdelsheim für Demokratie ein starkes Zeichen gesetzt. Am 9. November, dem Jahrestag der Pogromnacht, versammelten sich die Mitglieder dieser engagierten Initiative, um die Erinnerung an die jüdischen Mitbürger zu bewahren und Stolpersteine zu reinigen. Diese Gedenksteine, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern, wurden 2011 von Gunter Demnig verlegt und sind ein symbolisches Mahnmal gegen das Vergessen. Wie die Frankfurter Neue Presse berichtete, war der Abend des 9. Novembers 1938 ein schrecklicher Wendepunkt in der Geschichte Düdelsheims, als die SA durch die Straßen zog und jüdische Familien brutal attackierte.
Die Stolpersteine, die nun wieder in neuem Glanz erstrahlen, stehen vor den ehemaligen Wohnhäusern von Familien, die einst Teil der dörflichen Gemeinschaft waren. Bei der Putzaktion am 86. Jahrestag der Pogromnacht wurden die Steine vor den Häusern der Familien Hess und May gereinigt, um die Erinnerung an ihre tragischen Schicksale wachzuhalten. Katrin Bolz, eine der Initiatorinnen, betonte die Bedeutung dieser Aktion: „Wir müssen wachsam bleiben und uns für den Erhalt einer starken demokratischen Gesellschaft einsetzen.“
Ein Bündnis für die Demokratie
Das Bündnis Düdelsheim für Demokratie, das seit April aktiv ist, hat sich als überparteiliche und religionsübergreifende Initiative formiert. Die Mitglieder sind besorgt über den Anstieg radikaler Parteien, die die Werte der Demokratie gefährden. Laut Düdelsheim.de setzen sie sich für den Schutz von Freiheit, Vielfalt und Toleranz ein und möchten den Zusammenhalt unter Demokraten stärken. Ihr Ziel ist es, eine starke Gemeinschaft zu fördern, die gegen die Diskriminierung von Minderheiten und die Einschränkung der Pressefreiheit kämpft.
Die Mitglieder des Bündnisses sind sich einig: Nur gemeinsam können sie eine positive Veränderung bewirken. Sie organisieren Informationsveranstaltungen und Begegnungen, um den Dialog zu fördern und die Bürger zu mobilisieren. „Eine Protestwahl führt zu keiner Lösung“, so die Organisatoren, die auf die Wichtigkeit von Zusammenhalt und gegenseitigem Verständnis hinweisen.
Erinnerung und Verantwortung
Die Putzaktion der Stolpersteine ist nicht nur ein Akt der Erinnerung, sondern auch ein Aufruf zur Verantwortung. Die Mitglieder des Bündnisses möchten die Dorfgemeinschaft daran erinnern, dass die Geschichte niemals vergessen werden darf. „Wir müssen wachsam bleiben“, so Katrin Bolz, „denn die Begriffe wie Abschiebung und Remigration beunruhigen uns.“
Mit ihrem Engagement für die Demokratie und die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus setzt das Bündnis Düdelsheim ein starkes Zeichen gegen das Vergessen und für eine inklusive Gesellschaft. Die Stolpersteine sind nicht nur Gedenktafeln, sondern auch Mahnmale, die uns daran erinnern, dass wir alle eine Verantwortung für die Zukunft tragen.