Ab 2025 wird die Müllabfuhr in 21 Städten und Gemeinden des Wetteraukreises grundlegend reformiert. Die neuen Regelungen bringen sowohl Vorteile als auch Herausforderungen für die Haushalte mit sich. Wie FNP berichtet, wird der Restmüll künftig alle drei Wochen abgeholt, was insgesamt 17 Abholtermine pro Jahr bedeutet. Diese Umstellung betrifft alle Haushalte im Wetteraukreis, mit Ausnahme von Bad Nauheim, Bad Vilbel, Limeshain und Kefenrod, die eigene Entsorgungslösungen haben.
Die Gebühren für die Müllabfuhr variieren je nach Kommune. In Friedberg beispielsweise sind es neun Leerungen pro Jahr, während in Wölfersheim nur sechs Abholungen vorgesehen sind. Ein innovatives „Behälter-Ident-System“ wird eingeführt, das es ermöglicht, geleerte Tonnen per Chip zu registrieren. Haushalte, die ihre graue Tonne nicht herausstellen, können so Geld sparen. Zudem können kleinere Tonnen (80 Liter) gewählt werden, um den individuellen Bedürfnissen besser gerecht zu werden.
Warum die Änderungen notwendig sind
Die Umstellung auf ein einheitliches System wurde notwendig, um den bisherigen Flickenteppich der Abfuhrzeiten zu beseitigen. Dr. Jürgen Roth vom Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) erklärte, dass die Wetterauer Kommunen zu den letzten in Deutschland gehörten, die ein Wiegesystem für den Müll verwendeten. Die Entscheidung, dieses System abzuschaffen, wurde getroffen, um die Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Roth betont, dass die neuen Regelungen auch die CO2-Emissionen reduzieren sollen, da die Müllfahrzeuge weniger Kilometer zurücklegen müssen.
Die Wetterauer Grünen äußern jedoch Bedenken. Sie befürchten, dass die Abkehr vom Wiegesystem dem Verursacherprinzip widerspricht und dazu führen könnte, dass mehr Abfall produziert wird. Roth entgegnet, dass in Kommunen, die bereits das Ident-Verfahren nutzen, die Müllmengen nicht signifikant höher sind als in den früheren Wiegesystemen.
Was ändert sich bei der Biomüll- und Altpapierentsorgung?
Die Abholung von Biomüll wird in den meisten Kommunen auf einen 14-tägigen Rhythmus umgestellt, was ab 2025 auch für Rosbach, Rockenberg, Florstadt, Kefenrod, Hirzenhain, Limeshain und Niddatal gilt. Die neuen Müllfahrzeuge sind mit Kameras ausgestattet, die Fremdstoffe im Biomüll erkennen können. Bei Verstößen erhalten die Haushalte gelbe Aufkleber, und wiederholte Verstöße können dazu führen, dass die Tonne nicht mehr geleert wird.
Für Altpapier wird die Abfuhr ebenfalls vereinheitlicht. Anstatt unterschiedlich häufig, wird das Altpapier nun in einem vierwöchigen Rhythmus abgeholt. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Mülltrennung zu verbessern und die Recyclingquote zu erhöhen.
Die Einführung dieser neuen Regelungen ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer einheitlicheren und umweltfreundlicheren Müllentsorgung im Wetteraukreis. Laut FNP wird eine neue Webseite eingerichtet, die alle wichtigen Informationen zu Gebühren, Abfuhrterminen und Besonderheiten für jede Kommune bereitstellt. Eine Hotline soll ebenfalls eingerichtet werden, um den Bürgern bei Fragen zur Seite zu stehen. Die Verantwortlichen sind sich bewusst, dass es einen hohen Beratungsbedarf gibt und planen umfassende Informationskampagnen, um die Bevölkerung über die Änderungen aufzuklären.