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Neue Maßnahmen gegen Afrikanische Schweinepest im Neckar-Odenwald-Kreis

Um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Südhessen zu bekämpfen, hat das Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis auf Grundlage der seuchenbedingten Lage am 21. Juni 2024 ein verpflichtendes Monitoring von Wildschweinen und verendeten Hausschweinen angeordnet, um frühzeitig Infektionen zu erkennen und geeignete Bekämpfungsmaßnahmen einzuleiten.

Neckar-Odenwald-Kreis. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) stellt eine erhebliche Herausforderung für die Landwirtschaft in der Region dar und hat in den letzten Monaten an Fahrt aufgenommen. Mitte Juni 2024 wurde im Kreis Groß-Gerau das erste Wildschwein positiv auf dieses Virus getestet, was die Behörden alarmierte. Das betroffenem Gebiet erstreckt sich über eine große Fläche, die Städte wie Wiesbaden, Darmstadt, Heppenheim und Alzey umfasst. Seither sind in diesem Bereich 50 weitere Nachweise bei verendeten Wildschweinen aufgetreten, was die Gefährdung nicht nur für Wildtiere, sondern auch für Hausschweine verdeutlicht.

Wichtigkeit der neuen Überwachungsmaßnahmen

Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklung hat das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Stuttgart entsprechende Maßnahmen veranlasst. Der Fachdienst Veterinärwesen des Landratsamtes Neckar-Odenwald-Kreis hat nun ein verpflichtendes Monitoring für erlegte Wildschweine und verendete Hausschweine eingeführt. Jäger sind verpflichtet, Blutproben von allen erlegten oder verunfallten Wildschweinen zu entnehmen und diese zur Analyse an das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe zu senden. Dieses Vorgehen soll dazu dienen, eine frühzeitige Erkennung der ASP in der Region zu gewährleisten und der Ausbreitung entgegenzuwirken.

Relevanz für die Region

Die Region Neckar-Odenwald-Kreis sieht sich durch die ASP vor große Herausforderungen gestellt. Die Krankheit hat nicht nur Auswirkung auf die Wildschweinpopulation, sondern kann auch die Wirtschaft der Schweinehalter beeinträchtigen. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, müssen auch Halter von Hausschweinen neue Regularien beachten. Diese sind angehalten, Blutproben von verendeten oder notgetöteten Schweinen ab einer gewissen Altersgrenze zu entnehmen und zu analysieren. Daher ist eine effektive Zusammenarbeit zwischen Jägern und Schweinehaltern unerlässlich.

Risikominimierung und Aufklärung

Dr. Ulrich Bennemann, Leiter des Fachdienstes Veterinärwesen, weist darauf hin, dass die Bekämpfung der ASP nur erfolgreich sein kann, wenn potenzielle Übertragungswege (Vektoren) frühzeitig erkannt werden. Dazu zählen unter anderem Futtermittel und Materialien, die aus den betroffenen Gebieten stammen. Education über die Übertragungswege und die richtigen Entsorgungsmethoden von Wildschweinabfällen sind entscheidend, um die Verbreitung zu minimieren.

Die Situation der Bevölkerung und die Impfforschung

Es gibt jedoch auch positive Nachrichten: Menschen und andere Haustiere sind von der Afrikanischen Schweinepest nicht bedroht. Dies bedeutet, dass die allgemeine Bevölkerung nicht in Gefahr ist, selbst wenn es zu einem Ausbruch in der Region kommt. Auf der anderen Seite bleibt die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Virus dringend erforderlich, um die Schweinebestände langfristig zu schützen. Bis dahin wird das Landratsamt gegebenenfalls Sperrzonen einrichten müssen, um die Verbringung von Schweinen und Schweineprodukten zu regulieren und die natürliche weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Die aktuellen Maßnahmen verdeutlichen die Wichtigkeit von schnellen Reaktionen und der Zusammenarbeit in der Region, um die Herausforderungen, die die Afrikanische Schweinepest mit sich bringt, erfolgreich zu bewältigen.

NAG

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