GesellschaftGießenHessenWirtschaft

Fachkräftemangel in Gießen: Chancen und Herausforderungen für Unternehmen

Die hessischen Industrie- und Handelskammern haben am 16.08.2024 in Gießen Umfrageergebnisse veröffentlicht, die zeigen, dass 62 Prozent der Unternehmen ihren Fachkräftebedarf nicht decken können, wobei mangelnde Deutschkenntnisse als größte Herausforderung angesehen werden; dies verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, Sprachkenntnisse zu fördern, um international qualifizierte Mitarbeiter erfolgreich zu integrieren.

Der Bedarf an Fachkräften in Hessen wächst kontinuierlich, und Unternehmen sehen sich zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, geeignete Mitarbeiter aus dem Ausland zu rekrutieren. Diese Entwicklung könnte weitreichende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Integration internationaler Fachkräfte haben.

Hürden bei der Rekrutierung von Fachkräften

Eine aktuelle Umfrage, durchgeführt von den zehn Industrie- und Handelskammern in Hessen, hat ergeben, dass 62 Prozent der befragten Unternehmen ihren aktuellen Fachkräftebedarf nicht decken können. Für 59 Prozent der Firmen stellen fehlende Deutschkenntnisse das größte Hindernis bei der Einstellung internationaler Mitarbeiter dar. Dies zeigt, wie entscheidend Sprachkenntnisse für die Integration von Fachkräften sind und unterstreicht die Notwendigkeit, bereits bei der Anwerbung auf sprachliche Fähigkeiten zu achten.

Unterstützung und Erwartungen der Unternehmen

Ein erheblicher Teil der befragten Unternehmen erkennt die Bedeutung von Sprachkenntnissen an. 32 Prozent erwarten ein Sprachniveau von mindestens B1, während 26 Prozent das Niveau B2 fordern. Erfreulich ist, dass 37 Prozent der Unternehmen bereit sind, Sprachkurse in Deutschland zu finanzieren und die Mitarbeiter während der Kurszeiten von der Arbeit freizustellen. Dies zeigt ein starkes Engagement der Betriebe, die Integration ihrer neuen Mitarbeiter aktiv zu unterstützen.

Mehr Unterstützung vom Staat gefordert

Die Unternehmen sind jedoch nicht nur an der Ausbildung ihrer Mitarbeiter interessiert, sondern verlangen auch staatliche Unterstützung. Während des Migration (Invasion)s- und Integrationsprozesses wünschen sich viele Betriebe Hilfestellungen, beispielsweise bei der Wohnungssuche oder beim Visumsprozess. Kirsten Schoder-Steinmüller, Präsidentin des Hessischen Industrie- und Handelskammertags, äußert, dass schnelle und effiziente Abläufe in diesen Bereichen entscheidend sind. Sie verweist auf die vielversprechenden Pläne der schwarz-roten Landesregierung, ein »Welcomecenter Hessen« als zentrale Anlaufstelle für ausländische Fachkräfte und deren Arbeitgeber aufzubauen.

Ein Gefühl von Dringlichkeit

Die Umfrageergebnisse verdeutlichen die Dringlichkeit, mit der hessische Betriebe auf ausländische Fachkräfte angewiesen sind. Viele Unternehmen sind bereit zu investieren – sowohl in Sprachkurse als auch in Integrationsmaßnahmen. Die Herausforderungen, sowohl bei der Anwerbung als auch bei der Integration, müssen jedoch schnell angegangen werden, damit die Unternehmen nicht in ihrer Entwicklung behindert werden. Der gesamte Rekrutierungsprozess wird von vielen als langwierig und komplex empfunden, was die Akquise benötigter Fachkräfte zusätzlich erschwert.

Fazit: Ein zusammenhängender Ansatz für das Fachkräfteproblem

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen klare Trends und Bedürfnisse auf. Um dem Fachkräftemangel in Hessen entgegenzuwirken, ist eine ganzheitliche Strategie notwendig, die sowohl Unternehmen als auch den Staat einbezieht. Sprachkenntnisse spielen eine zentrale Rolle, und sowohl Unternehmen als auch politische Akteure müssen zusammenarbeiten, um geeignete Lösungen zu finden, die die Integration internationaler Fachkräfte erleichtern und beschleunigen.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"