Wissenschaft

Temperatur-Trends: Juli 2023 bringt Höchstwerte trotz Rekordpause

Im Juli 2023 wurde mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 16,91 Grad Celsius der zweithöchste jemals gemessene Wert seit Beginn der Aufzeichnungen erreicht, was die anhaltende Erderwärmung und die Besorgnis über die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels unterstreicht.

Stand: 04:03 Uhr

Globale Temperaturentwicklung und ihre Bedeutung

Der Monat Juli 2023 hat erneut auf alarmierende Weise auf die Entwicklung unserer globalen Temperaturen hingewiesen. Laut dem Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union war der Juli der zweithöchste seit Beginn der Aufzeichnungen, mit einer Temperatur, die 1,48 Grad Celsius über dem Durchschnitt der vorindustriellen Referenzperiode (1850-1900) lag. Dies ist besonders besorgniserregend, da der Juli des Vorjahres noch wärmer war.

Messmethoden und Datenerhebung

Um diese Temperaturfeststellungen zu treffen, werden Satellitendaten, sowie Messungen von Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen weltweit zusammengeführt. Diese großangelegte Datenerhebung ermöglicht eine präzise Analyse der Veränderungen in der Lufttemperatur. Der Durchschnitt des Juli 2023 betrug 16,91 Grad, lediglich 0,04 Grad weniger als im vorherigen Rekordjahr.

Der Einfluss von Wetterphänomenen wie El Niño

Die anhaltende Erwärmung und die Temperaturrekorde könnten ebenfalls durch natürliche Wetterphänomene wie El Niño beeinflusst sein, welches alle paar Jahre zu höheren Wassertemperaturen im Pazifik führt. Laut Copernicus scheint sich momentan mit La Niña die Gegenschwankung zu entwickeln. Die Wechselwirkungen dieser Phänomene haben signifikante Auswirkungen auf das globale Klima.

Europa im Brennpunkt der Forschung

Auf europäischer Ebene ist die Durchschnittstemperatur im Juli um 1,49 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 gestiegen. Dies macht den vergangenen Juli zum zweitwärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen in Europa. Während Nordwest-Europa relativ milde Temperaturen verzeichnete, erlebten der Süden und Osten außergewöhnlich hohe Werte.

Ausblick und Herausforderungen

Die Vizedirektorin von Copernicus, Samantha Burgess, warnt jedoch, dass trotz der minimalen Rückgänge in den Temperaturaufzeichnungen die zugrunde liegende Klimakrise unverändert bleibt und sich weiterhin negativ auswirken wird, bis die globalen Treibhausgasemissionen auf Null gesenkt werden. Die verheerenden Effekte des Klimawandels, die bereits lange vor 2023 spürbar waren, werden aller Voraussicht nach nicht so schnell abklingen.

Der Juli 2023 stellt demnach nicht nur einen weiteren Rekord dar, sondern ist ein deutliches Zeichen für die anhaltende Dringlichkeit, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen.

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