FürthWürzburg

Jürgen Klopp fordert weniger Spieltermine für eine bessere Spielerregeneration

Jürgen Klopp hat beim Internationalen Trainerkongress in Würzburg den internationalen Fußballkalender als «völligen Wahnsinn» kritisiert und fordert eine Reform, um die Überbelastung der Spieler zu verhindern, während FIFA und UEFA ihrer Zusammenarbeit aus eigennützigen Gründen nicht nachkommen.

Der internationale Fußballkalender steht derzeit in der Kritik, und viele namhafte Trainer fordern eine dramatische Wende in der Organisation der Spieltermine. Der ehemalige Liverpool-Trainer Jürgen Klopp bezeichnete die Situation als «völligen Wahnsinn» und stellte die Bedürfnisse der Spieler in den Vordergrund. Bei seinem Auftritt beim Internationalen Trainerkongress in Würzburg äußerte er, dass die besten Spieler ausreichend Zeit zur Regeneration benötigen, um sich optimal entwickeln zu können.

Überlastung der Spieler als zentrales Thema

Ein zentrales Anliegen von Klopp ist die Überbelastung der Spieler. Als Beispiel nannte er die kommenden Herausforderungen der Premier League, wo derzeit noch keine Lösungen vorhanden sind, falls ein Verein alle Endspiele erreichen sollte. Dies verdeutlicht das Dilemma: Zu viele Spiele führen zu einem erhöhten Risiko von Verletzungen und einer verminderten Leistungsfähigkeit der Athleten. Der 57-jährige Trainer machte deutlich, dass der Fokus der Verbände, wie FIFA und UEFA, oft mehr auf finanziellen Aspekten liegt als auf dem Wohl der Spieler.

Blick auf die Zukunft und die Club-WM

Im Sommer 2025 wird eine neue Club-Weltmeisterschaft mit 32 Teams ins Leben gerufen, was die Situation weiter verschärfen könnte. Auch die Champions League und andere europäische Wettbewerbe planen, die Anzahl der Spiele zu erhöhen. Belgiens Nationaltrainer Domenico Tedesco äußerte, dass auch er ein «schlechtes Gewissen» habe, wenn es darum geht, Spieler für die Nationalmannschaft auszuwählen, da die Belastung mit Wochen von 70 Spielen untragbar sei. Dies betrifft besonders Spieler wie Kevin De Bruyne von Manchester City, der oft im Fokus steht.

Die Situation im deutschen Fußball

Im deutschen Fußball bleibt die Situation indes unverändert. Alexander Zorniger, Trainer von Greuther Fürth, äußerte in Bezug auf die zukünftige Entwicklung, dass er keinen Grund zur Hoffnung sehe, dass sich die Lage bald verbessern könnte. «Das Rad wird nicht zurückgedreht», so Zorniger vor dem Saisonstart in der 2. Bundesliga.

Rechtliche Schritte als mögliche Lösung

Im Angesicht dieser Probleme haben die Spielergewerkschaft Fifpro und die Ligavereinigung European Leagues bereits rechtliche Schritte bei der EU-Kommission eingereicht. Nach Aussage der Organisationen sind rechtliche Maßnahmen der einzige verbleibende Weg, um das Wohlergehen der Spieler und die strukturelle Integrität nationaler Ligen zu schützen. Diese Erhebung von Stimmen aus verschiedenen Teilen des Fußballs zeigt, dass es an der Zeit ist, über eine Reform des Kalenders nachzudenken, um den Athleten eine realistische Balance zwischen Spiel und Erholung zu ermöglichen.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"