Am 6. März 2025 kam es am Hauptbahnhof in Gelsenkirchen zu einem dramatischen Vorfall, als eine 39-jährige rumänische Staatsangehörige von der Bundespolizei verhaftet wurde. Die Festnahme erfolgte gegen 15:45 Uhr und war das Ergebnis eines Haftbefehls der Staatsanwaltschaft Hagen wegen gemeinschaftlichen Diebstahls, der im Juni 2023 erlassen worden war. Die betreffende Frau hatte eine Geldstrafe von 50 Tagessätzen à 20 Euro oder alternativ 50 Tage Freiheitsstrafe nicht beglichen.
Während der Festnahme kam es zu einem unerwarteten Zwischenfall: Ihre 15-jährige Tochter versuchte, die Festnahme zu verhindern, indem sie das Handgelenk eines Polizisten ergriff. Dies bereitete kurzfristig Schwierigkeiten bei der Anlegung der Handschellen. Ein weiterer Beamter griff ein und zog das Mädchen zur Seite. Anschließend wurde die Mutter gefesselt zur Bundespolizeiwache gebracht, wo sie ihren Ehemann kontaktierte.
Familienzusammenhalt und unerwartete Wendung
Der 41-jährige Ehemann der Frau nahm etwa eine halbe Stunde nach der Festnahme Kontakt mit der Polizei auf und wollte die fällige Geldsumme von 1000 Euro begleichen. Allerdings stellte sich während der Überprüfung seiner Daten heraus, dass auch gegen ihn ein Haftbefehl vorlag. Dieser war von der Staatsanwaltschaft Passau wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, erlassen im November 2023, ausgestellt worden. Die Strafe betrug 90 Tagessätze zu je 10 Euro oder alternativ 80 Tage Freiheitsstrafe.
Der Ehemann konnte die geforderte Summe direkt an Ort und Stelle bezahlen. Dadurch konnte die Familie, bestehend aus der Mutter, dem Vater und ihrer Tochter, die Wache gemeinsam verlassen. Jedoch wurde gegen die 15-jährige Tochter ein Verfahren wegen Gefangenenbefreiung eingeleitet, da ihr Eingreifen während der Festnahme gegen das Gesetz verstieß.
Kriminalstatistik und gesellschaftlicher Kontext
Diese Vorfälle werfen ein Licht auf die aktuelle Sicherheitslage in Deutschland. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023, stiegen die erfassten Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 % auf insgesamt 5.940.667 Fälle. Die Diebstahlsdelikte, zu denen auch gemeinschaftlicher Diebstahl zählt, stiegen um 10,7 %, wobei ein besonders signifikanter Anstieg bei Ladendiebstählen von 23,6 % verzeichnet wurde.
Zusätzlich zeigt die Statistik, dass die Zahl der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen ansteigt, was bereits bei der Festnahme der Mutter in Gelsenkirchen deutlich wurde. Demnach erfassten die Behörden im Jahr 2023 190.605 Verdächtige im Bereich Gewaltkriminalität, was eine Herausforderung für die Gesellschaft darstellt.