Das Fuldaer Südend wird in das Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ aufgenommen, berichtet Fuldaer Zeitung. Dieses Programm, das früher unter dem Namen „Soziale Stadt“ bekannt war, zielt darauf ab, Stadtteile wie das Südend zu stärken, die vor besonderen Herausforderungen stehen. In diesem Rahmen wird die Wohnqualität verbessert und ein umfassendes Konzept zur sozialen Integration entwickelt.
Im Bauausschuss gab es bereits wichtige Informationen zu den nächsten Schritten. Stadtbaurat Daniel Schreiner und Lilith Stukenberg, Leiterin der Abteilung Städtebauförderung, berichteten, dass zunächst ein „Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept“ (ISEK) erstellt werden soll, bevor konkrete Projekte angegangen werden. Das Fördergebiet umfasst voraussichtlich 60,9 Hektar und erstreckt sich vom Martin-Luther-Platz im Norden bis Ronsbach im Süden, sowie vom Fulda-Kanal im Westen bis zur Edelzeller Straße im Osten.
Handlungsfelder für das neue Konzept
Das Gebiet deckt einen großen Teil des Stadtteils ab, ist jedoch nicht identisch mit dem statistischen Bezirk „Südend“. Fulda hat bereits Erfahrungen in der Städtebauförderung gesammelt, beispielsweise in den Stadtteilen Aschenberg, Ziehers-Süd/Ostend und Nordend. Die Handlungsfelder des ISEK sind vielfältig und umfassen unter anderem:
- nachbarschaftliches Zusammenleben
- Integration und Inklusion
- Freiflächen und Klimaschutz
- Nahversorgung und Daseinsvorsorge
- nachhaltige Mobilität
- lokale Ökonomie
- Image und Sicherheit
Besonderes Augenmerk liegt auf der möglichen Nutzung des ehemaligen Teknos-Geländes zwischen Edelzeller und Donaustraße, das mit einer Fläche von 1,4 Hektar nach Schließung des Herstellers von Beschichtungssystemen im Jahr 2023 zur Verfügung steht. Diese Fläche könnte als Standort für ein Stadtteilzentrum dienen.
Finanzielle Mittel und Beteiligung der Bürger
Das neue Förderprogramm, das 2020 ins Leben gerufen wurde, stellt jedes Jahr 200 Millionen Euro Bundesfinanzhilfen bereit, um benachteiligte Stadtteile wie das Fuldaer Südend zu stabilisieren und aufzuwerten. Die ersten Einzelmaßnahmen können frühestens 2026 beantragt werden, wobei der letzte Förderantrag voraussichtlich im Jahr 2035 gestellt wird. Die Höhe der finanziellen Mittel für den zehnjährigen Förderzeitraum bleibt jedoch derzeit unklar, da sie von den jährlichen Zuschüssen des Bundes abhängt.
Rund 2800 Bürgerinnen und Bürger sollen aktiv in den Prozess eingebunden werden. Das Programm für „Sozialen Zusammenhalt“ zielt zudem darauf ab, die Integration aller Bevölkerungsgruppen und den Zusammenhalt in der Nachbarschaft zu stärken. Ein zentrales Anliegen sind die Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität sowie die Aufwertung des Wohnumfeldes, wie auch in städtebaufoerderung.info hervorgehoben wird.
In einem umfassenden Ansatz sollen bestehende Projekte und Ressourcen gebündelt werden, um eine langfristige Verstetigung erfolgreicher Maßnahmen über den Förderzeitraum hinaus zu gewährleisten. Dieses Programm ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer besseren Integration benachteiligter Gruppen und zur Erhöhung der Lebensqualität in Fulda.