Ab dem Schuljahr 2025/26 werden in Nordrhein-Westfalen zwei neue Fächer an Berufskollegs eingeführt. Dies wurde von der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen beschlossen, um auf den Fachkräftemangel im MINT-Bereich zu reagieren. Die neuen Bildungsgänge, die im nächsten Jahr an einigen Berufskollegs starten, sind die Berufsfachschule für Ingenieurtechnik und die Fachoberschule für Informatik. Die Einführung dieser Fächer wurde in der letzten Januar-Woche von dem Landeskabinett genehmigt, und Schulträger haben bereits die Möglichkeit, Anträge zur Einrichtung der neuen Bildungsgänge zu stellen. Der Entwurf der Verordnung wird dem Landtag vorgelegt und im Ausschuss für Schule und Bildung beraten. Eine offizielle Zustimmung des Landtags ist jedoch notwendig, um die Umsetzung zu ermöglichen, berichtet Ruhr24.
Die Berufsfachschule für Ingenieurtechnik wurde bereits seit dem Schuljahr 2019/2020 an 22 Berufskollegs im Rahmen eines Schulversuchs getestet. Der Fokus dieser Bildungseinrichtung liegt auf den Bereichen Bau-, Maschinenbau- und Elektrotechnik. Gleichzeitig wurde die Fachoberschule für Informatik im Schuljahr 2020/2021 an neun Schulen gestartet, mit einem Curriculum, das auf Softwareentwicklung, Betriebssysteme und Netzwerktechnologien ausgerichtet ist. Beide Schulversuche haben positive Ergebnisse gezeigt, was die Entscheidung zur Einführung der neuen Fächer untermauert.
Voraussetzungen für die neuen Bildungsgänge
Die Einführung der neuen Bildungsgänge soll dazu führen, dass Jugendliche gezielt auf qualifizierte Ausbildungen und Studiengänge im MINT-Bereich vorbereitet werden. Laut Schulministerium NRW können neue Bildungsgänge zunächst an wenigen Standorten erprobt und bei Erfolg zu Regelangeboten ausgeweitet werden. Die MINT-Disziplinen sind entscheidend, um jungen Menschen umfassendes fachliches Wissen zu vermitteln und sie einfach in das soziale und wirtschaftliche Leben zu integrieren. Schulversuche zeigen, dass innovative Projekte dazu beitragen, Jugendliche für technische Berufe zu begeistern und den Übergang in die Ausbildung oder Studium zu erleichtern.
Zusätzlich wird ein landesweiter Vorprüfungsausschuss eingerichtet, um einheitliche Standards für die Fachhochschulreifeprüfung im Fach Ingenieurtechnik sicherzustellen. Während der Schulversuche wurden umfangreiche Evaluationsmaßnahmen durchgeführt, um die Qualität und Akzeptanz der Bildungsgänge zu überwachen. Daraus ergeben sich auch Handlungsempfehlungen, wie die Übertragung der Berufsfachschule für Ingenieurtechnik in das Regelsystem oder die Etablierung des Bildungsgangs als zweijährigen Berufsfachschul-Bildungsgang.
Praktische Perspektiven und viele Anmeldungen
Die Fachoberschule für Informatik erfreut sich großer Beliebtheit, da viele Schüler den hohen Praxisanteil schätzen, der ihnen ermöglicht, konkrete Unternehmensprojekte zu erleben. Sie haben die Möglichkeit, ihre praxisnahen Erfahrungen durch ein Jahrespraktikum zu vertiefen. Viele Schüler wechseln jedoch bereits nach Klasse 11 in duale Ausbildungen, was die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Stärkung der Bildungsgänge verdeutlicht, wie auch das Schulministerium feststellt.
Die neuen Fächer werden als eine entscheidende Maßnahme angesehen, um die Bildungssysteme in NRW zu modernisieren und die Schüler gezielt auf die Zukunft vorzubereiten. Jugendliche sollen die Fähigkeit erwerben, Probleme selbstständig zu erkennen und Lösungen zu entwickeln. Auch Mädchen werden speziell ermutigt, sich mit Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Technik auseinanderzusetzen, um eine breitere Teilnahme an diesen Disziplinen zu fördern und ihre Chancen im Beruf zu verbessern, erläutert das Schulministerium NRW.