Die dramatischen Entwicklungen rund um den Kanu-Sport-Verein Bad Kreuznach (KSV) haben in der Region weiterhin Wellen geschlagen. Am vergangenen Wochenende wurden die im Januar entwendeten Kanus wiederentdeckt. Ein aufmerksamer Passant entdeckte die drei Boote im Wald und informierte die Polizei, die daraufhin Spuren sicherte und die Kanus an den Verein zurückgab. Der Diebstahl, der in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag stattfand, hat den Verein und besonders Slalomkanutin Paulina Pirro stark belastet. Der Wert der gestohlenen Boote wurde auf fast 11.000 Euro geschätzt, was die Dimension des Vorfalls verdeutlicht. Antenne KH berichtet von den positiven Entwicklungen bezüglich der Rückgabe der Kanus.
Der Diebstahl ereignete sich in einem abgeschlossenen Lager des KSV in Bad Kreuznach, wo Pirros Kajak-Einer und zwei weitere hochwertige Wettkampfboote entwendet wurden. Walter Senft, Sportwart des KSV, äußerte sich besorgt über die Situation und bezeichnete den Vorfall als „unglaublich tragisch“. Die Sportlerin persönlich war nach dem Diebstahl „völlig fertig“ und machte sich Sorgen um den Verlauf der bevorstehenden Wettkampfsaison. Die Lieferzeit für ein neues Boot beträgt laut Senft zwischen drei und vier Monaten, was die Teilnahme an wesentlichen Wettbewerben erschwert. Ein wichtiger Lehrgang auf der Insel La Réunion steht am 9. Februar an, und die Qualifikationsläufe für die Weltmeisterschaft sind für Ende April geplant. Ein schneller Ersatz war somit unerlässlich. RPR1 hat ebenfalls über Pirros Sorgen und die Dringlichkeit des Boote-Rückgewinns berichtet.
Der Kontext des Diebstahls
Die Thematik des Bootdiebstahls ist nicht neu. Statistiken zeigen, dass im Jahr 2022 in Deutschland 140 Sportboote und 593 Außenbordmotoren gestohlen wurden, woraus ein Gesamtschaden von etwa 5,1 Millionen Euro resultierte. Zu den häufigsten Opfern gehören Sportbootvereine und Einzelpersonen, deren Boote häufig in ungesicherten Bereichen abgestellt werden. Die Polizei hat in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass die Täter gezielt die Örtlichkeiten vor den Diebstählen beobachten. Trotz eines Rückgangs der Diebstähle in den letzten Jahren bleibt die Nachfrage nach gestohlenen Booten und Motoren in Osteuropa hoch. Boote Magazin gibt weitere Einblicke in die aktuelle Lage.
Aufgrund dieser Gegebenheiten wird in der Region und darüber hinaus um erhöhte Wachsamkeit in Häfen und bei Wasserfahrzeugen in Privatbesitz gebeten. In Zusammenarbeit mit europäischen Polizeidiensten gelingt es immer wieder, gestohlene Boote zu identifizieren und zurückzuführen. Dennoch bleibt die Angst, solche Vorfälle könnten sich in der Zukunft wiederholen, ein ständiger Begleiter für Sportler und Bootseigentümer.