In Bayern hat das Bornavirus erneut für Aufregung gesorgt. In der Region Ebersberg wurde das Virus nachgewiesen, und die Gesundheitsbehörden schlagen Alarm. Obwohl nur wenige Fälle beim Menschen bekannt sind, enden diese oft tragisch. Laut einem Bericht von Merkur.de sind die Symptome der Erkrankung gravierend und können zu schweren neurologischen Schäden führen.
Das Bornavirus, das für die Borna’sche Krankheit verantwortlich ist, wird hauptsächlich von der Feldspitzmaus übertragen. Diese kleinen Tiere scheiden das Virus über Speichel, Urin und Kot aus, ohne selbst zu erkranken. Die Übertragungswege auf den Menschen sind jedoch noch nicht vollständig geklärt. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat verschiedene mögliche Infektionswege identifiziert, darunter die Aufnahme des Virus durch kontaminierte Lebensmittel oder das Einatmen von Staub, der mit dem Virus belastet ist.
Übertragungswege und Symptome
Die Übertragung des Bornavirus könnte auch über „Bindeglieder“ wie Hauskatzen erfolgen, die die Feldspitzmäuse jagen. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch scheint jedoch unwahrscheinlich zu sein. Bisher sind im Freistaat Bayern zwischen 1996 und 2024 nur einige Dutzend Fälle bekannt geworden, wobei die meisten von ihnen tödlich endeten. Die Symptome einer Bornavirus-Infektion sind alarmierend: Kopfschmerzen, Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl können sich schnell zu schweren neurologischen Störungen entwickeln, die im schlimmsten Fall zu Koma führen.
Wie infektionsschutz.de berichtet, ist es wichtig zu wissen, wie Krankheitserreger übertragen werden, um sich und andere zu schützen. Das Immunsystem kann viele Erreger abwehren, doch nicht alle sind gleich ansteckend. Einige benötigen intensiven Kontakt, während andere bereits durch einen kurzen Aufenthalt im selben Raum übertragen werden können. Daher ist es entscheidend, sich über die Übertragungswege des Bornavirus und anderer Erreger zu informieren.
Präventionsmaßnahmen
Da es derzeit keine Impfung gegen das Bornavirus gibt, ist die beste Schutzmaßnahme, den Kontakt mit Feldspitzmäusen und deren Ausscheidungen zu vermeiden. Das LGL empfiehlt, Nahrungsquellen für diese Tiere zu identifizieren und zu beseitigen. Tote Spitzmäuse sollten niemals mit bloßen Händen angefasst werden, und beim Umgang mit kontaminierten Materialien sind Gummihandschuhe und Atemschutzmasken ratsam. Zudem sollten nach staubigen Arbeiten sofort Hygiene-Maßnahmen wie Duschen und das Waschen der Kleidung erfolgen.
Die Behandlung einer Bornavirus-Infektion ist bislang experimentell und umfasst unterstützende Maßnahmen. Virostatika wie Ribavirin und Favipiravir haben sich in Laborstudien als potenziell wirksam erwiesen, sind jedoch nicht für die Anwendung beim Menschen zugelassen. Die Unsicherheit über die Wirksamkeit dieser Medikamente verstärkt die Dringlichkeit, sich vor einer Infektion zu schützen.
Die Situation in Bayern ist ernst und erfordert Aufmerksamkeit. Die Gesundheitsbehörden arbeiten daran, die Bevölkerung über die Risiken und Schutzmaßnahmen aufzuklären. Es bleibt zu hoffen, dass durch präventive Maßnahmen und weitere Forschung die Bedrohung durch das Bornavirus eingedämmt werden kann.