In Koblenz und der umliegenden Region setzen Tierschutzvereine aktuell ein wichtiges Zeichen für den Katzenschutz. Sie bieten finanzielle Unterstützung für die Kastration von Katzen an, um die übermäßige Vermehrung von Straßenkatzen zu stoppen. Die Aktion, die am Montag startete, läuft bis zum 26. Januar 2025 und hat das Ziel, die geschätzten zwei Millionen Straßenkatzen in Deutschland zu reduzieren, von denen viele unter Hunger und Krankheiten leiden, wie merkurist.de berichtet.
Die Zuschüsse können bis zu 150 Euro betragen, was die Kastrationskosten, die sich ebenfalls auf bis zu 150 Euro belaufen, erheblich entlastet. Während der festgelegten Kastrationswochen erhalten Katzenbesitzer bis zu 20 Prozent der Gebühren oder feste Beträge zurück, wobei im Kreis Ahrweiler 80 Euro für Katzen und 50 Euro für Kater erstattet werden. Die Kosten müssen zunächst von den Tierhaltern selbst getragen werden, und die Tiere müssen registriert und gechippt sein. Nach der Kastration können die Besitzer eine Bescheinigung beim Tierschutzverein einreichen, um einen Teil der Tierarztkosten zurückzubekommen, wie tagesschau.de ergänzt.
Ziele der Aktion und die aktuelle Situation
Die Hintergründe dieser Initiative sind alarmierend. Laut dem Deutschen Tierschutzbund leiden viele Straßenkatzen unter ernsten gesundheitlichen Problemen, die oft aus einer unsachgemäßen Kastration oder aus dem Leben in rauen Bedingungen resultieren. Unbehandelte Krankheiten und Gefahren durch den Straßenverkehr mindern nicht nur die Lebensqualität dieser Tiere, sondern auch deren Lebenserwartung, die deutlich geringer ist als die von Hauskatzen. Eine große Herausforderung bleibt die hohen Sterberate bei Kitten, von denen bis zu 75 Prozent bis zum Alter von sechs Monaten nicht überleben, wie eine Studie zeigt und vetline.de berichtete.
In vielen Regionen, einschließlich Koblenz, gilt bereits eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen, die auch die Eintragung im Heimtierregister und die Mikrochip-Identifikation umfasst. Trotz dieser Vorschriften gibt es nach wie vor ein großes Problem mit der Überpopulation, das sich durch die Corona-Pandemie weiter verschärft hat. Anstieg der Straßenkatzenpopulationen und ein vermehrtes Aussetzen von Tieren sind nur einige der Herausforderungen, mit denen Tierschutzvereine konfrontiert sind.
Teilnahme und Rückerstattungen
Die Teilnahme an der Aktion ist nicht nur auf Koblenz beschränkt. Auch andere Städte wie Lahnstein, Bendorf und umliegende Verbandsgemeinden profitieren von den Zuschüssen. Tierheime, wie das in Remagen, haben Informationen über die teilnehmenden Tierarztpraxen veröffentlicht. Dennoch nehmen einige Einrichtungen, wie das Tierheim Neuwied, aufgrund von Kapazitätsmangel nicht an dieser Aktion teil.
Tierbesitzer, die von dieser Unterstützung profitieren möchten, sind angehalten, sich an lokale Tierschutzvereine oder Tierarztpraxen zu wenden, um mehr über mögliche Rückerstattungen zu erfahren. Diese Initiative stellt sicher, dass der Schutz der Katzen in der Region gestärkt wird und dass die leidenden Tiere die notwendige Hilfe erhalten, um ihre Lebensbedingungen zu verbessern.