Der Gewerkschaft ver.di ist es gelungen, den Druck im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes in Nordrhein-Westfalen weiter zu erhöhen. Vor der dritten Verhandlungsrunde, die Mitte März stattfinden soll, haben die Beschäftigten zu einem umfangreichen Warnstreik aufgerufen. Dieser Streik betrifft mehrere Lebensbereiche und wird auch die Stadt Hamm stark beeinträchtigen.
Ab Mittwoch um 4 Uhr und bis zum Freitag um 24 Uhr wird der Warnstreik in Hamm durchgeführt. Betroffen sind neben der Müllabfuhr auch der Busverkehr und der Ordnungsdienst, was zu weitreichenden Einschränkungen im Alltag der Bewohner führen wird. Die Busse des Verkehrsbetriebs bleiben im Depot und folgende Linien sind davon betroffen:
- Linie 1: Westherringen – Maximilianpark
- Linie 2: Bockum-Hövel Bf – Rhynern
- Linie 3: Pelkum Selbachpark – Werries
- Linie 6: Heessen, Eckey – Maximilianpark
- Linie 7: Herringer Markt – Berge, Konrad-Adenauer-Schule
- Linie 9: Herringer Markt – Nicolaus-Ehlen-Straße
- Linie 11: Hauptbahnhof – Bockum, Horster Straße
- Linie 12: Hauptbahnhof – Heessen, St.-Barbara-Klinik
- Linie 26: Hauptbahnhof – Rastenburger Straße
- Linie 27: Hauptbahnhof – Klutestraße
Einschränkungen in Hamm
In Hamm bleiben auch die Parkhäuser, darunter das Heinrich-von-Kleist-Forum, die Brüderstraße und der Parkplatz am Hauptbahnhof, geschlossen – allerdings nur für Dauerparker zugänglich. Anpassungen sind ebenfalls in anderen Bereichen der Hammer Stadtwerke zu erwarten, während lediglich das Kundenzentrum und die Schwimmbäder geöffnet bleiben sollen. Besonders betroffen sind die städtischen Kitas, wo mit spürbaren Auswirkungen des Streiks gerechnet wird, auch wenn die genauen Details noch unklar sind.
Die Müllabfuhr wird für die gesamte Woche ausgesetzt, und auch im Ordnungsamt müssen aufgrund der reduzierten Arbeitskräfte Abstriche hingenommen werden. Einzelne Geschäftsstellen der Sparkasse könnten ebenfalls geschlossen sein, wozu genaue Informationen am Dienstag erwartet werden. ver.di erwartet, dass etwa 5.000 Beschäftigte an einer zentralen Kundgebung in Dortmund teilnehmen.
Regionales und überregionales Engagement
Der Warnstreik am 12. März 2025 wird in allen Regionen Nordrhein-Westfalens durchgeführt und ist ein Zeichen für den unzureichenden Fortschritt in den bisherigen Verhandlungen. Die Arbeitgeber haben bislang keine Angebote zu Gehalt, freien Tagen oder Zeitsouveränität gemacht, was ver.di zur massiven Streikaktion veranlasst hat. Dabei fallen die Warnstreiks nicht nur in Hamm, sondern auch an wichtigen Verkehrsknotenpunkten wie den Flughäfen in Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund.
Die Aktionen in den verschiedenen Städten Nordrhein-Westfalens sind gut koordiniert. In Dortmund findet eine große Kundgebung von 10:30 bis 12:30 Uhr am Friedensplatz statt, an der schätzungsweise 5.000 Menschen teilnehmen werden. Auch in anderen Städten, wie Duisburg, Essen, Mülheim oder Oberhausen, stehen ähnliche Demonstrationen auf dem Programm.
Die Gewerkschaft hat erneut deutlich gemacht, dass der Warnstreik sowohl als Ausdruck des Unmuts als auch als Vorbereitung auf die entscheidenden Verhandlungen dient. Es bleibt abzuwarten, ob die Verantwortlichen der Städte und Gemeinden bereit sind, endlich ein akzeptables Angebot zu unterbreiten. Der Druck aus der Bevölkerung und der betroffenen Sektoren wächst, was der Gewerkschaft Rückenwind für die anstehenden Gespräche geben könnte.
Für weitere Informationen zu den Streikmaßnahmen wird auf die Pressemitteilungen von ver.di verwiesen: ver.di Pressemitteilungen sowie die detaillierte Berichterstattung auf Wa.de.