Frauen in der Politik: Warum der Anteil weiter sinkt!

Deutschland - Im Herzen der politischen Diskussionen in Deutschland steht die Frage nach der Gleichberechtigung und der Repräsentation von Frauen in unseren Parlamenten. Trotz des im Grundgesetz festgeschriebenen Rechts auf Gleichheit der Geschlechter in allen Lebensbereichen, einschließlich der Politik, bleibt der Frauenanteil in den politischen Gremien ein heißes Eisen. Während bis in die 1980er-Jahre der Frauenanteil im Bundestag bei etwa zehn Prozent lag, hat er seither Höhen und Tiefen durchlaufen. Ein Wissen, das die Plattform Quarks eindringlich aufbereitet: Der Frauenanteil überschritt 1998 erstmals die 30-Prozent-Hürde, stagnierte jedoch seit über 20 Jahren bei etwa einem Drittel, was in einer aktuellen Betrachtung von Bundesstiftung Gleichstellung als bedenklich eingestuft wird.
Ein Grund für den anhaltend niedrigen Frauenanteil könnte in den traditionellen Rollenvorstellungen der Gesellschaft liegen. Diese Vorstellungen führten dazu, dass Frauen häufig für das Private zuständig waren, während die Bereiche Öffentlichkeit und Politik eher den Männern vorbehalten blieben. Historisch betrachtet erlangten Frauen in Deutschland 1918 mit dem Reichswahlgesetz das Wahlrecht. Das war ein Meilenstein, jedoch trugen diese traditionellen Stereotype weiterhin zur strukturellen Benachteiligung von Frauen in der Politik bei. Insbesondere konservative Parteien zeigen sich oft als abgeneigt, Veränderung in dieser Hinsicht zuzulassen, wie aus den letzten Berichten von bpb zu entnehmen ist.
Veränderungen im politischen Landschaftsbild
Mit dem Aufkommen progressiverer Parteien, wie den Grünen, ist der Frauenanteil in den politischen Ämtern gestiegen. Der Einzug der Grünen in den Bundestag führte dazu, dass der Frauenanteil auf über 30 Prozent anstieg, was einen signifikanten Fortschritt darstellt. Höchststände wurden jedoch auch wiederholt durch einen Rückgang abgelöst, etwa nach einer Legislaturperiode, in der der Frauenanteil 37,1 Prozent betrug.
Laut aktuellen Zahlen liegt der Frauenanteil im Bundestag aktuell bei etwa 30 Prozent und variiert stark zwischen den verschiedenen politischen Fraktionen: Die SPD hat einen Frauenanteil von 42 Prozent, während die AfD mit nur 10,6 Prozent weit hinten liegt. Dies zeigt sich auch in den Landesparlamenten, wo der Frauenanteil zwischen 24 und 41 Prozent schwankt. Auf kommunaler Ebene sieht es mit nur 25 Prozent Frauen unter den Mandatsträgern insgesamt eher mau aus. Dieses Ungleichgewicht enttäuscht nicht nur zahlreiche Bürger:innen, sondern wirft auch ein Licht auf die Notwendigkeit, politische Strukturen und die damit verbundenen Interessen zu hinterfragen.
Ausblick und Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung
Die Diskussion über die Einführung gesetzlicher Quoten ist längst entbrannt. Einige Bundesländer haben bereits Schritte unternommen, um eine Parität in den Parlamenten zu erreichen, doch die Umsetzung lässt oft zu wünschen übrig. Zudem stellt sich die Frage, wie Fraueninteressen in der Politik besser vertreten werden können. Instrumente wie Gender Mainstreaming und Gender Budgeting stehen zur Debatte, um der Gleichstellung der Geschlechter Nachdruck zu verleihen. Dennoch bleibt laut bpb der Fortschritt in der politischen Repräsentation nach wie vor eine Herausforderung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz der Fortschritte in der Gleichstellungspolitik noch immer ein guter Teil Arbeit vor uns liegt. Wichtig ist, dass alle gesellschaftlichen Akteure an einem Strang ziehen und die strukturellen Barrieren, die Frauen am politischen Mitwirken hindern, beseitigen. Nur so lässt sich die Repräsentation aller gesellschaftlichen Gruppen in der Politik wirklich durchsetzen. Frauen in der Politik sind nicht nur ein wichtiges Anliegen unserer Zeit, sondern auch der Schlüssel zu einer gerechten und demokratischen Gesellschaft, in der wirklich alle Stimmen Gehör finden.
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