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Freitag, 17. Januar 2025

Fahrerflucht in Ginsheim-Gustavsburg: Zeugen dringend gesucht!

Fahrerflucht nach Unfall in Ginsheim-Gustavsburg: Grauer Cupra beschädigt, Täter flüchtig. Hinweise bitte an die Polizei.

Mut und Widerstand: Ausstellung erinnert an Saarländer gegen das NS-Regime

Erleben Sie die Ausstellung „Geschichten von Mut und Widerstand“ in Neunkirchen, die Biografien von NS-Gegnern bis zum 24. Januar präsentiert.

Insolvenzgefahr: Schuhfabrik Carl Semler schlägt Alarm in Pirmasens!

Schuhfabrik Carl Semler in Pirmasens beantragt Insolvenz, während Dynamikum nach Bauschaden geschlossen bleibt. Aktuelle Entwicklungen.

Stadtverband fordert Handelsoffensive: Vielfalt statt Verödung!

Der Einzelhandel in Deutschland steht vor erheblichen Herausforderungen. Insbesondere in Städten wie Speyer, wo der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) heute eine Initiative zur Rettung des stationären Einzelhandels fordert, ist die Lage angespannt. Der DGB-Stadtverbandschef Axel Elfert sieht dringenden Handlungsbedarf, insbesondere nach der angekündigten Schließung des Traditionsgeschäfts Christmann im April. Diese Schließung markiert das Ende eines über 100 Jahre bestehenden Unternehmens und steht exemplarisch für die Schwierigkeiten, mit denen viele Einzelhändler konfrontiert sind, die aus wirtschaftlichen Gründen ihre Türen schließen müssen.

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Elfert hebt hervor, dass die Probleme des Einzelhandels vielfältig sind. Verändertes Konsumverhalten, hohe Ladenmieten und fehlende Parkmöglichkeiten sind nur einige der Herausforderungen. „Der Erhalt und die Weiterentwicklung des Handels in einem veränderten Umfeld sollten Vorrang haben“, so Elfert. Er warnt zudem vor einem möglichen „Einheitsbrei“ in der Geschäftswelt, der zu Unmut und Frustration unter den Konsumenten führen könnte. Ludwigshafen wird als abschreckendes Beispiel für die negative Entwicklung eines schwachen Einzelhandels angeführt.

Verschärfung der Situation durch Schließungen

Die Problematik des Einzelhandels betrifft jedoch nicht nur Speyer. Auch in anderen Städten kündigt sich eine besorgniserregende Entwicklung an. Eine aktuelle Diskussion über die Verödung von Großstädten verdeutlicht die Auswirkungen auf Vororte und ländliche Gebiete. Schließungen von Geschäften wie Bäckereien, Metzgereien und Wirtshäusern führen zu einem Verlust an Vielfalt und Lebensqualität. Fabian Lauer von der IHK Wiesbaden weist darauf hin, dass Geschäfte als kulturelle Ankerpunkte erheblich zur lokalen Identität beitragen. Der Verlust dieser Geschäfte sei besonders in Vororten dramatisch, wo zunehmend auf Wohnraum umgeschwenkt wird.

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Die Gründe für das Verschwinden von Geschäften sind vielfältig. Die Nachfolgeproblematik, ein verändertes Konsumentenverhalten, die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie hohe Kosten und ein Mangel an Auszubildenden spielen eine bedeutende Rolle. In Wiesbaden ist die Zahl der Leerstände von 50 auf 90 gestiegen, was die Dringlichkeit von Initiativen zur Förderung weiblicher Nachfolger in Geschäften unterstreicht.

Trends und Herausforderungen im Einzelhandel

Eine Studie von KPMG und anderen Institutionen zum Einkaufsverhalten der Bundesbürger beleuchtet weitere Trends im Handel. Trotz des Anstiegs im Onlinehandel, der bei Elektrogeräten einen Anteil von 52 % der Käufe in den letzten 12 Monaten ausmacht, zeigt eine Umfrage, dass 75 % der Kunden auch in Zukunft im Laden einkaufen möchten. Der Lebensmittel- und Getränkehandel hingegen bleibt weitgehend offline, mit einem Onlineanteil von nur 7 %.

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Die Neugestaltung der Verkaufsflächen erfordert jedoch hohe Investitionen, und der Onlinehandel wird in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich je nach Branche um 4-9 % wachsen. Besonders in einkommensstarken Haushalten sind die Zuwachsraten überdurchschnittlich. Es ist klar, dass die Herausforderungen für den stationären Einzelhandel komplex sind und dringende Lösungen erfordern.

Der DGB fordert daher ein aktives Gremium, das Vertreter aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Politik und Einzelhandel umfasst. Nur durch gemeinsames, kreatives Handeln könne der Rückgang des stationären Handels aufgehalten werden. Der Erhalt dieser Geschäfte ist entscheidend, um eine Verödung der Innenstädte zu verhindern und die Lebensqualität der Bürger zu sichern. Für die Zukunft bleibt abzuwarten, ob solche Initiativen ausreichen, um den Einzelhandel in Deutschland zu stabilisieren und eine positive Wende einzuleiten.

Weitere Informationen zur Thematik finden sich in den Artikeln von Rhein Pfalz, ZDF sowie in der Studie von Einzelhandel.

Weitere Informationen, Referenzen & Quellen:

https://www.rheinpfalz.de/lokal/speyer_artikel,-gewerkschafter-fordern-initiative-zur-rettung-des-einzelhandels-_arid,5734512.html
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/schliessungen-geschaefte-innenstadt-einzelhandel-100.html

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