Am Bochumer Landgericht wurden drei Hauptakteure einer Drogenbande aus Herne zu Haftstrafen verurteilt, die zwischen drei Jahren und sechs Jahren liegen. Die Urteile erfolgten am 8. Februar 2025, nachdem die Männer mit über 50 Kilogramm Marihuana gehandelt hatten und kurz vor dem Einstieg in den Handel mit Kokain und Amphetamin standen. Eine Razzia, die im März 2024 stattgefunden hatte, stellte das Ergebnis monatelanger Ermittlungen dar, während der die Bande überwacht wurde. Der Hauptangeklagte, der in den Mitte der 2010er Jahre mit seinen Drogengeschäften begann, war bereits vorbestraft und hatte ein Netz von Vorstrafen.
Der Anführer der Bande plante zunächst allein größere Geschäfte, bevor er mit seinem Bruder gemeinsame Sache machte. Der dritte Angeklagte war für die Logistik und die Übergabe der Drogen zuständig. Diese Verurteilungen sind Teil eines umfassenderen Kampfes gegen den Drogenhandel in Deutschland, der auch die Entdeckung von weiteren Drogenplantagen und erheblichen Bargeldsummen umfasst.
Ermittlungen und größere Zusammenhänge
In Bezug auf die Dimensionen des Drogenhandels berichtete hessenschau.de, dass Ermittlungsbehörden in einem anderen Fall mehr als sechs Millionen Euro Bargeld sicherten. Dies war die größte Bargeldsicherstellung im Zusammenhang mit Drogen in Hessen. Zudem wurden in Rodgau und Nidderau Indoor-Plantagen mit insgesamt rund 1.000 Marihuana-Pflanzen entdeckt. Drei Männer wurden in diesem Zusammenhang zu Haftstrafen von bis zu elf Jahren verurteilt, während ein vierter Angeklagter mit einer Bewährungsstrafe davon kam. Der Umfang der Drogenkriminalität in verschiedenen Regionen zeigt die wachsende Herausforderung für die Behörden.
Das Thema Drogen und Drogenpolitik wird von der Bundesregierung engagiert verfolgt. Burkhard Blienert, der Beauftragte für Sucht- und Drogenfragen, hebt die Notwendigkeit hervor, eine Drogen- und Suchtpolitik zu entwickeln, die sowohl Hilfe als auch Schutz bietet. Dies geschieht im Kontext einer drogenpolitischen Reform, die eine kontrollierte Abgabe von Cannabis anstrebt, um den Schwarzmarkt zu verringern und mögliche Gesundheitsrisiken zu minimieren. Ein im Januar 2023 vorgestellter Jahresbericht der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) zeigt, dass Cannabis die am häufigsten konsumierte illegale Droge in Deutschland bleibt.
Schritte in die Zukunft
Im Jahr 2023 wurde festgestellt, dass etwa 40% der ambulanten und 30% der stationären Behandlungen auf Cannabis- und Cannabinoidkonsum zurückzuführen sind. Nach den Jahren der Coronapandemie nehmen die Präventionsangebote bundesweit wieder zu. Die Bundesregierung hat auch Modellvorhaben für Drug-Checking auf Bundesebene ermöglicht, die Beratung, Aufklärung und Warnungen vor gefährlichen Substanzen umfassen.
Die Verbreitung von Drogen und Entwicklungen in der deutschen Sucht- und Drogenpolitik werden regelmäßig im Reitoxbericht dokumentiert. Angesichts der Schätzung, dass fast 4,5 Millionen Erwachsene in Deutschland regelmäßig Cannabis konsumieren, bleibt die Bekämpfung des Drogenhandels und die Prävention im Bereich Drogenkonsum eine große Herausforderung für Regierung und Gesellschaft. Der Handlungsbedarf ist evident, um die Kontrolle gegenüber den illegalen Märkten zu stärken und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Weitere tiefergehende Informationen hierzu sind im Jahresbericht der DBDD zu finden, welcher von der Bundesregierung gefördert wird hier.