Im Herzen von Düdinghausen, einem kleinen Dorf im Hochsauerlandkreis, lädt das Museum Pastorenscheune zu einem besonderen Ereignis ein. Am Sonntag, dem 23. März 2025, um 15 Uhr, findet ein Bildervortrag mit dem Titel „Düdinghausen – das Dorf in Kriegs- und Nachkriegszeit“ statt. Der Referent Horst Frese wird die Zuhörer durch eine bewegte Geschichte führen, die nicht nur das Dorf, sondern auch die dunklen Kapitel der deutschen Vergangenheit beleuchtet.
Der Vortrag gehört zu den zahlreichen Veranstaltungen, die das Museum bietet, um Geschichtsliebhaber anzuziehen und zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit anzuregen. In diesem Rahmen werden Materialien aus dem neuen Medientisch der Grenzdorf-Ausstellung präsentiert, die für die Diskussion über die Lebensrealität der Dorfbewohner in Kriegszeiten von Bedeutung sind.
Themen des Vortrags
Die behandelten Themen sind vielfältig und tiefgründig. Ein Schwerpunkt liegt auf den Euthanasiefällen, die im Dorf stattfanden. Historische Analysen zeigen, dass derartige Taten in der Zeit des Nationalsozialismus nicht selten waren. Der damals geltende Erlass des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ führte zur Zwangssterilisation und zur Tötung von Menschen, die als „lebensunwert“ galten, und wird in dem Vortrag in den Kontext des Dorflebens gestellt.
Weitere Themen des Vortrags umfassen die dramatischen Ereignisse des Jahres 1943, als etwa 100 Evakuierte ins Dorf kamen. Frese wird auch den Kriegsalltag sowohl für die Dorfbewohner als auch für die Soldaten thematisieren und die erschreckenden Einschüchterungen durch die Nazis schildern, die dazu beitragen mussten, ein Klima der Angst zu erzeugen.
Die schrecklichen Geschehnisse dieser Zeit bleiben uns nicht erspart; insbesondere beschäftigt sich der Vortrag auch mit der dramatischen Osterzeit 1945, den gefallenen und vermissten Dorfbewohnern sowie den Herausforderungen für die Gemeinschaft nach dem Kriegsende. Eine interessante Facette, die Frese ebenfalls beleuchtet, ist der Umgang mit etwa 100 zugewiesenen Ostvertriebenen und den Erfahrungen der Entnazifizierung.
Praktische Informationen
Um die Veranstaltung unvergesslich zu gestalten, werden den Teilnehmern vor dem Vortrag Waffeln und Kaffee angeboten. Die Teilnehmerzahl ist auf 50 Personen begrenzt, was eine persönliche und intime Atmosphäre schafft. Interessierte können sich per E-Mail (info@duedinghausen-hsk.de) oder telefonisch (0160/8471524) für die Veranstaltung anmelden. Parkmöglichkeiten befinden sich an der Oberschledorner Str. 19.
Das Museum Pastorenscheune in Düdinghausen bereichert mit diesem Angebot die kulturelle Landschaft des Hochsauerlandkreises und leistet einen wertvollen Beitrag zur geschichtlichen Bildung. Darüber hinaus bleibt es nicht nur bei der Aufarbeitung der Vergangenheit, sondern fördert auch das Bewusstsein für die Lehren, die aus dieser Zeit gezogen werden sollten.
Für weitere Informationen zur historischen Stätte und den kommenden Veranstaltungen besuchen Sie Sauerlandkurier.