Am Montag, den 18. März 2025, wurden in zwei Aldi-Filialen in Kassel zwei Taschendiebstähle verübt, bei denen die Täter offensichtlich unbemerkt blieben. Für die betroffenen Opfer, einen 77-jährigen Mann und eine 88-jährige Frau, stellte sich der Diebstahl als äußerst unangenehm heraus. Nach Informationen von HNA ereignete sich der erste Vorfall gegen 17 Uhr in der Aldi-Filiale an der Wolfhager Straße, Ecke Gottlieb-Kellner-Straße. Dort wurde die Geldbörse des Mannes unbemerkt aus seiner Jackentasche entwendet.
Etwa eine Stunde später, und damit in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang, fand der zweite Diebstahl in der Aldi-Filiale in der Mauerstraße statt. Hierbei wurde die Geldbörse einer 88-jährigen Frau aus ihrem Einkaufswagen gestohlen, während sie sich abwandte. Ob beide Vorfälle von denselben Tätern begangen wurden, ist unklar. Die Polizei hat daraufhin um Hinweise aus der Bevölkerung unter der Telefonnummer 0561/9100 gebeten.
Polizeiliche Warnung und Sicherheitsratschläge
Angesichts dieser Vorfälle hat die Polizei eine Warnung herausgegeben und gibt wertvolle Tipps zum Schutz vor Taschendiebstählen. So wird geraten, auf verdächtige Personen zu achten, die den direkten Blickkontakt vermeiden. Weiterhin sollten Geld und Wertsachen in verschlossenen Innentaschen direkt am Körper getragen werden. Handtaschen und Umhängetaschen sollten ebenfalls geschlossen und optimalerweise vorne am Körper getragen werden. Die Verwendung von Brustbeuteln oder Geldgürteln wird empfohlen, um das Risiko zu minimieren, Opfer eines Diebstahls zu werden. Zudem rät die Polizei, Geldbörsen nicht einfach in Einkaufstaschen oder Wagen abzulegen.
Für den Fall eines Diebstahls sollte die Polizei umgehend alarmiert und eine Anzeige erstattet werden. Besonders wichtig ist, gestohlene EC-Karten schnellstmöglich über den Sperr-Notruf 116 116 sperren zu lassen.
Kontext: Zunahme von Taschendiebstählen in Kassel
Die erneuten Diebstähle in Kassel fügen sich in eine besorgniserregende Statistik über Taschendiebstähle in Deutschland ein. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 109.314 Fälle angezeigt, was einem Anstieg im Vergleich zu 98.512 Fällen im Jahr 2022 entspricht. Laut Bundespolizei ist Taschendiebstahl eines der häufigsten Delikte im öffentlichen Raum, neben Fahrraddiebstählen und Sachbeschädigungen. Die Aufklärungsquote lag im Jahr 2023 bei nur 7,2 Prozent.
Taschendiebe agieren oft in Gedränge und nutzen Veranstaltungen, Geschäfte oder öffentliche Verkehrsmittel als Tatorte. Häufig werden Opfer erst verspätet auf den Diebstahl aufmerksam. Bei den meisten Taten handelt es sich um gut organisierte, professionelle Gruppen, die international tätig sind.
Die jüngsten Vorfälle in Kassel zeigen eindringlich, dass Bürger erhöhte Wachsamkeit an den Tag legen sollten, um sich vor den Verlust wertvoller Habseligkeiten zu schützen.