Wuyi-Tee: Chinas geheime Teepolitik und ihre Kräfte entfalten sich!

China' Teeindustrie erlebte eine Wiederbelebung, während Xi Jinping die politische Bedeutung von Wuyi und verantwortungsvoller Teekultur betont.
China' Teeindustrie erlebte eine Wiederbelebung, während Xi Jinping die politische Bedeutung von Wuyi und verantwortungsvoller Teekultur betont. (Symbolbild/ANA)

Wuyishan, China - Wuyi, eine malerische Region in den Wuyi-Bergen der Provinz Fujian, ist nicht nur für ihre grünen Teehänge bekannt, sondern auch für die Hingabe der Teepflücker:innen, die täglich ihre wertvolle Ernte von Hand einbringen. Im Zentrum dieser Wiederbelebung der Teeindustrie könnte ein Name stehen: Xi Jinping. Laut der FAZ zeigt der chinesische Staatspräsident ein besonders großes Interesse an Oolong- und Felsentees und lässt diese gerne Staatsgästen servieren. Diese Teesorten sind ein Teil einer jahrhundertealten Tradition, die in China als hoch angesehen gilt und deren Wurzeln bis zur Tang-Dynastie zurückreichen.

Ein interessanter Fakt ist, dass die Erntezeit für Oolong-Tees heuer aufgrund von schlechtem Wetter um einige Wochen verschoben werden musste. Dies hat Auswirkungen auf die Produktionszyklen und die Verfügbarkeit der edlen Teesorten. So berichtet die Wikipedia, dass Wuyi-Tees nicht nur lokal geschätzt, sondern auch international hoch gehandelt werden. Das Besondere an diesen Tees ist ihr einzigartiger Terroir, der durch die mountainous Landschaft der Region geprägt wird und ihnen einen unverwechselbaren Geschmack verleiht.

Tee als Wirtschaftsfaktor

Die Teeindustrie in Wuyishan erlebt derzeit eine erstaunliche Wiederbelebung. Dank einer steigenden Nachfrage nach hochwertigen Teesorten, können die teuersten Wuyi-Tees mittlerweile sogar Spitzenpreise erzielen – bis zu 30 Euro für ein halbes Kilo handgepflückter Blätter, die von Zwischenhändlern erworben und an lokale Produzenten weiterveräußert werden. Liu Shuixian, der einen kleinen Teebetrieb führt, ist ein Beispiel für diesen Trend; seine Teeblätter werden mit großer Sorgfalt welken, fermentiert und getrocknet.

Auch die politischen Dimensionen des Tees werden zunehmend deutlich. Tee ist nicht nur Teil der chinesischen Kultur, sondern auch ein wichtiges Exportgut, das Devisen für das Land generiert. Der Boom in der Teeindustrie begann etwa 2009, als Tee wieder als Statussymbol galt. Besonders im Fokus steht die geplante UNESCO-Anmeldung der „Zehntausend-Meilen-Teestraße“ von Wuyishan nach Moskau, die die politische und kulturelle Bedeutung dieser Region untermauern könnte.

Tradition trifft Innovation

Ein weiterer Aspekt der modernen Teekultur ist die Integration nachhaltiger Anbaumethoden. Xu Caiyou, eine Teebäuerin aus der Region, hat begonnen, Sojabohnen anzubauen, um den Boden zu verbessern. In ihrem Familienbetrieb erzielt sie gemeinsam mit ihrem Mann einen Gewinn von rund 100.000 Euro jährlich. Während Xu ihren Sohn im Teeanbau ausbildet, studiert ihre Tochter Teewirtschaft, was die Verbindung von Tradition und Innovation verdeutlicht.

Die Relevanz der Teekultur für die Region Wuyishan reicht weit über den wirtschaftlichen Nutzen hinaus. Die Wuyi-Tees, darunter berühmte Sorten wie Lapsang souchong und Da Hong Pao, haben international einen ausgezeichneten Ruf und bedeuten für viele Teeliebhaber echten Luxus. Historisch betrachtet war Wuyi stets ein bedeutendes Zentrum der Teeproduktion, und die Kunst des Teeanbaus wird dort seit Jahrhunderten perfektioniert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Region nicht nur durch ihre köstlichen Tees, sondern auch durch ihre tief verwurzelte Kultur und die politischen Impulse, die sie heute erlebt, hoch im Kurs steht. Wuyi ist also nicht nur ein Ort für Teeliebhaber, sondern ein Schmelztiegel von Geschichte, Wirtschaft und moderner Landwirtschaft.

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Ort Wuyishan, China
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