Bergsturz in Blatten: Gletscherabbruch führt zu Chaos im Lötschental!

Blatten, Schweiz - Am Mittwochabend kam es in der Schweiz zu einem dramatischen Ereignis: Ein Gletscherabbruch im Lötschental, Kanton Wallis, führte zu einem Murenabgang, der das kleine Dorf Blatten verschüttete. Jan Beutel, Professor für Hochalpine Kryosphäre an der Universität Innsbruck, beschreibt die Ursachen dieses Bergsturzes und betont, dass der Klimawandel tiefgreifende Veränderungen im Hochgebirge hervorruft. Seine Einschätzungen und die seiner Kollegen aus der Permafrostforschung sind alarmierend, denn sie spiegeln die Gefahren wider, denen alpine Regionen zunehmend ausgesetzt sind. Laut Ökonews ereignete sich der Bergsturz um 15:24 Uhr und erreichte eine Stärke von M=3.1 auf der Richterskala, was ihn mit dem Piz Cengalo-Ereignis von 2017, das eine Stärke von M=3.0 hatte, vergleichbar macht.
Die Gletscher und der Permafrost in den Alpen sind durch die Klimaerwärmung stark betroffen. Professor Beutel hat in den letzten zwei Jahrzehnten an zahlreichen Forschungsprojekten in der Region mitgewirkt und betont, dass der Rückgang des Eises in der alpinen Kryosphäre zu einer verstärkten Erosion durch Wind und Wetter führt. Dies geschieht insbesondere in den Nordhängen über 3.000 Metern, wo das Gestein zunehmend instabil wird. Der Permafrost taut mit rund 0,1 Grad Celsius pro Dekade auf, was einen Stabilitätsverlust in Felsproben von bis zu 80 Prozent zur Folge hat. Dieses Phänomen kann kurzfristig gravierende Konsequenzen haben, wie die aktuelle Katastrophe in Blatten zeigt.
Die Hintergründe des Gletscherabbruchs
Nach Informationen von Nachrichten.at war die Felswand über dem Birchgletscher, der durch den Abbruch stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, 500 Meter hoch und lag ebenfalls in der Permafrostzone. Die Instabilität des Gesteins und des Gletschers hat sich in den letzten Jahren, besonders seit 2022, enorm verschärft. Rund drei Millionen Kubikmeter Gestein stürzten auf den Gletscher und beschleunigten dessen Fluss, was schließlich zu dessen Zusammenbruch führte. Professor Lambiel, ein Permafrostexperte, merkte an, dass er in den Alpen keinen ähnlichen Bergsturz wie den von Blatten kenne.
Die alternde Landschaft bringt jedoch nicht nur Bergstürze mit sich. Eine umfassende Studie des WSL-Forschungsprogramms CCAMM hat gezeigt, dass der Klimawandel auch andere alpine Naturgefahren verstärkt. Die Ergebnisse, wie auf Deutsches Klimaportal berichtet, deuten auf eine Zunahme von Steinschlag, Murgängen und Eislawinen hin, während andere Gefahren wie Schneelawinen in niedrigeren Höhenlagen zurückgehen. Die Prognosen des IPCC Sachstandsberichts aus dem Jahr 1990 haben sich also bewahrheitet.
Die Herausforderungen für die Zukunft
Die vorherrschenden klimatischen Veränderungen bringen große Herausforderungen für die Gesellschaft im Alpenraum mit sich, insbesondere durch häufigere und intensivere Naturkatastrophen. Der Rückgang der Gletscher ist nicht nur eine ästhetische Frage, sondern stellt auch eine reale Bedrohung für das Leben der dort lebenden Menschen dar. Beutel warnt, dass das Auftauen des Permafrosts unkontrollierte Ausbrüche und Hochwasser verursachen kann, da der Bergsturz talnahe Gewässer blockiert.
Die Forschung muss weitergehen, um geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung zu entwickeln und den Bewohnern der alpinen Regionen zu helfen. Die Umwelt ist im Umbruch und wir müssen gewappnet sein für das, was kommt.
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Ort | Blatten, Schweiz |
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