Am 16. Februar 2025 hat Linus Straßer bei der Ski-Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm eine bedeutende Bronzemedaille im Slalom gewonnen. Diese Medaille markiert nicht nur seinen ersten Erfolg bei einer Einzel-Weltmeisterschaft, sondern auch einen entscheidenden Moment für das deutsche Ski-Team, das in den letzten Wettbewerben strauchelte. Straßer, 32 Jahre alt, konnte damit die olympische und die Mannschaftsweltmeisterschaft, bei denen er bereits Bronze und Silber gewonnen hatte, um seine erste Einzelmedaille erweitern.
Der Slalom erwies sich als eines der aufregendsten Rennen des Winters. Im ersten Durchgang lag Straßer auf dem fünften Platz mit einem Rückstand von 0,77 Sekunden auf den führenden Clement Noel. Im entscheidenden zweiten Durchgang zeigte er eine beeindruckende Leistung und fuhr auf Bestzeitkurs, wobei er den Norweger Timon Haugan überholte. Noel schied aufgrund eines Fehlers im zweiten Durchgang aus, was Straßer den Weg auf das Podest ebnete. Gold und den Titel sicherte sich Loic Meillard aus der Schweiz, während der Norweger Atle Lie McGrath die Silbermedaille gewann.
Deutsche Mannschaft kämpft um Anerkennung
Mit Straßers Bronzemedaille rettete das deutsche Team, das seit 2007 nicht mehr ohne Medaille von einer Alpin-Weltmeisterschaft zurückgekehrt ist, vor einem erneuten Fiasko. Die Bilanz der Wettkämpfe war insgesamt enttäuschend, da die Erwartungen für mindestens zwei Medaillen nicht erfüllt wurden. Insbesondere Lena Dürr, die größte deutsche Medaillenhoffnung, hatte mit gesundheitlichen Rückschlägen zu kämpfen und patzte in mehreren Disziplinen.
Top-Platzierungen erzielten jedoch Emma Aicher, die im Super-G Platz sechs belegte, und Anton Grammel, der die beste Zeit im zweiten Durchgang des Riesenslaloms fuhr. Insgesamt präsentierten sich mehr als 170.000 Zuschauer bei den Wettkämpfen in Saalbach-Hinterglemm.
Emotionale Momente für Straßer
Beim Interview nach dem Rennen äußerte Straßer, dass es „etwas Zittern“ gab und er Glück hatte, da Noel patzte. Dabei betonte er, wie wichtig ihm die Medaille sei und dass er sie gerne mit anderen teilen wolle. Seine Familie fieberte während des Rennens mit und war überglücklich über den Erfolg. Straßers Vater gab zu, nach dem emotionalen Moment „Herztropfen“ benötigt zu haben, um sich zu beruhigen.
Die Medaille von Straßer stellt auch einen kleinen Lichtblick für Deutschland dar, das im Medaillenspiegel bei dieser Weltmeisterschaft eher schlecht abschnitt. Der Endstand zeigt, dass Deutschland mit nur einer Bronzemedaille auf dem letzten Platz der Medaillenwertung steht:
Nation | Gold | Silber | Bronze | Gesamt |
---|---|---|---|---|
Schweiz | 5 | 5 | 3 | 13 |
Österreich | 2 | 3 | 2 | 7 |
Italien | 2 | 1 | 0 | 3 |
USA | 2 | 0 | 2 | 4 |
Norwegen | 0 | 1 | 2 | 3 |
Neuseeland | 0 | 1 | 0 | 1 |
Deutschland | 0 | 0 | 1 | 1 |
Schweden | 0 | 0 | 1 | 1 |
Tschechien | 0 | 0 | 1 | 1 |
Trotz der herausragenden Leistung von Linus Straßer bleibt die Melancholie über die geringe Medaillenausbeute für den Deutschen Ski-Verband. Die Hoffnungen liegen jedoch weiterhin auf zukünftigen Wettkämpfen und Talenten, die auf den Erfahrungen dieser Veranstaltung aufbauen können.